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/inc/functions_post.php 735 user_permissions
/showthread.php 1121 build_postbit
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Alfa Romeo ---> VW??
#51
Hallo Amadeus! Ich,bezw. meine Familie kommen aus San Giovanni Rotondo in der nähe von Vieste,bezw. Manfredonia(Gargano)
Dort wurde vor ein paar Jahren die 2 grösste Kirche,nach dem Petersdom in Rom,errichtet.Es ist ein Wallfahrtsort des heiligen Padre Pio,der vor ein paar Jahren bei einem Besuch des Papstes,heilig gesprochen wurde. Seitdem hat der Tourismus dort sehr stark zugenommen und vielen Menschen gehts dadurch natürlich wirtschaftlich wesentlich besser.Sie stanzen Ein Hotel nach dem Anderen
aus dem Boden und das sorgt wenigstens für Arbeitsplätze.Aber trotzallem,wenn man weiter ins Hinterland,wo es keinen Tourismus gibt,schaut es aber bei Weitem nicht so gut aus.Ich selbst habe dort ältere Menschen kennengelernt,die heute noch ohne fliessendes Wasser,bezw. Strom,leben.Man soll es nicht für möglich halten,das es sowas im Jahr 2012 in Europa noch gibt.Die Bauern dort führen wirklich ein hartes Leben und leider bekommen das die wenigsten Touristen mit.Aber so ist das Leben,auch in Italien ist es so in etwa wie in vielen anderen Ländern.....die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.Berlusconi selbst,wollte mal das der Süden eigenständig wird,indem er Italien quasi nach Norden und Süden trennt,da er die Süditaliener auf abwertende Art u. Weise als Marrokaner bezeichnete......... Es gibt dort eben, ausser der Landwirtschaft nicht viel. Und so Einer war mal Ministerpräsident dieses Landes,einfach lächerlich.
Gruss,Stefano
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#52
Salve,

kann mich da Stefano nur anschließen. Kenne die Gegend aus der er kommt aus Urlauben recht gut, habe Freunde bei Brindisi und kenne auch andere Teile des südlichen Italiens recht gut (es ist wunderschön dort und es gibt viele positive Seiten da unten)- aber da einfach zu sagen, daß dort viele Menschen leben mit einem gut gefüllten Bankkonto, das ihnen ein sorgenfreies Leben ermöglicht - glaube, das wäre ziemlich vermessen, wenn man die Umstände sieht wie sie leben und wie es dort aussieht (Gebäude, Infrastruktur, Arbeitsplätze..). Denke da würde hier so mancher Hartz IV-Empfänger protestieren gehen, wenn er so leben müßte wie dort manche Menschen, die jeden Tag hart arbeiten. Das nur mit nach aussen hin Lamentieren abzutun, trifft den Kern der Sache nicht wirklich, so zumindest meine unbedeutende Meinung.

Ciao
Integrale
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#53
integrale schrieb:... Das nur mit nach aussen hin Lamentieren abzutun, trifft den Kern der Sache nicht wirklich, so zumindest meine unbedeutende Meinung.

... glaube nicht, dass dies Amadeus' Intention war. Die Ausgangsfragestellung war doch, ob es Italien tatsächlich so schlecht geht, wie sie an den Finanzmärkten beurteilt werden - "Alfa geht an VW" quasi als Synonym für eine dahin siechende Volkswirtschaft. Und so einfach ist es nicht, wobei mit dieser Aussage keinesfalls Armutsverhältnisse geleugnet werden sollen.

Die veröffentlichte Meinung ist schlechter als die Realität, dies trifft es vielleicht. Grund dafür ist sicherlich, dass die Italiener dem Staat gegenüber ein tradiertes Misstrauen hegen und natürlich auch oft genug vorgeführt bekommen haben, wie überfordert und anmaßend dieser in der Vergangenheit agiert hat.

Man ist eben oft der Meinung, dass man es im persönlichen Mikrokosmos einer Gemeinde besser regeln kann, was zentralisiert in Rom nur schief gehen kann. Deswegen ist eine realistische Bewertung der italienischen Volkswirtschaft m.E. auch kaum möglich, weil viele Waren und Dienstleistungen im Bruttoinlandsprodukt nicht erfasst werden.

Bei den Vermögensverhältnissen fällt auf, dass v.a. junge Menschen sehr schlecht bezahlt werden. Es gab da vor Jahren die 1000-Euro-Initiative von zwei Italienern, die großen Zulauf hatte. Man beklagte sich, dass Italien in der Hand der Großeltern-Generation sei und diese alles dafür tun würde, den Älteren zu Lasten der jüngeren Generation Privilegien zu sichern.

Grüße
Don Jupp
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#54
@Don Jupp! Auch ich wollte Amadeus das nicht unterstellen.Ich wollte nur mal zum Ausdruck bringen,wie es vielen Menschen dort wirklich geht.Da gehts hier so manchem Hartz IV Empfänger wesentlich besser!!
Gruss,Stefano
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#55
Hallo nettuno, ja kenne S.Giovanni gut, da war ich letztes Jahr im Krankenhaus, nachdem ich meinen Jaguar zwischen Mattinata und Vieste unverschuldet gecrasht hab (hier mein alter Beitrag). Interessantes Städtchen, stimme Dir voll zu was die Arm-Reich-Schrere betrifft, S.Giovanni ist da ein gutes Beispiel. Angeblich ist die Stadt ja megareich, durch den Massentourismus auf Grund des Padre-Pio-Kultes. Leider profitieren nicht alle davon und das ist das Problem im gesamten Gargano. Übrigens habe ich genau diese Region gemeint, als ich von einer der wirtschaftlich ärmsten Regionen Italiens sprach. Allerdings sehe ich eine Menge Potenzial für die Region, diese müsste (rein theoretisch) stinkereich sein und ist an Schönheit, Kultur, Natur (z.B. Foresta Umbra) und dem Lifestyle kaum zu überbieten. Ich hätte dort gerne ein Häuchen oder eine Wohnung, leider unbezahlbar. Und wie Du mir zustimmen wirst, bräuchte man dort selbst für eine Ruine ohne Strom und Wasser ein halbes Vermögen.

Trotzdem sehe ich im Verhältnis zu unseren armen Regionen immernoch einen gravierenden Unterschied. In Magdeburg ist jeder 3 Arbeitslos, fast im gesamten Osten gibts Villen nahezu geschenkt. Es gibt im gesamten Bundesgebiet ganze Ortschaften, die nicht einmal an eine Kanalisation angeschlossen sind und hätten die Italiener, bzw. die Römer das vor 2000 Jahren nicht in vielen Städten bereits erledigt (bestes Beispiel Köln) wären es heute sicherlich mehr.

Ich gebe zu, sehr voreingenommen zu sein was Italien betrifft, weil ich dieses Land samt seiner Stärken und Schwächen abgöttisch liebe. Auch das in unseren Augen gesehene Chaos definiere ich mehr als Freiheit, z.B. der Verkehr in den süditalienischen Metropolen :-) Alle Gesellschaftsschichten verstehen sich in Punkto Stil, ihrer Art zu leben und beim Essen gibt es ohnehin kein Reich und Arm. Leider konnte ich immer nur kurze Zeit dort verbingen, das Längste am Stück war 7 Monate und kurzgesagt: Wenn ich mir aussuchen dürfte, wo ich arm sterbe, so hätte ich meinen Platz.

Wann immer ich dort war, war ich kaum zu Hause und hatte wenig Schlaf und ganz besonders festzustellen ist, dass ich dort in 5 Wochen manchmal mehr erlebt und getan habe als hier in einem Jahr. Gut, bei uns in D lebt man nicht, man arbeitet und findet darin sein Glück. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass man mit Fleiß und Flexibilität selbst in den südlichsten Ecken ein weitaus schöneres Leben leben kann als bei uns. Zumindest erkenne ich das sehr stark im Freundes- und Bekanntenkreis. Vielleicht liegt es auch an der mangelnden Interesse am Materiellen; der Bürgermeister von Manfredonia ist jahrelang mit einem herúntergekommenen Fiat Tempra herumgefahren Biglaugh

Jedes Land hat seine Vorzüge und Probleme, das eine mehr, das andere weniger. Wo man sich wohlfühlt und leben möchte, liegt an der persönlichen Einstellung und die Fähigkeit sich anzupassen. Ich kenne ein deutsches Ehepaar, welches sich anfang der 90er in einem Dörfchen nähe Siena in der Toskana niedergelassen und eine kleine Gastronomie eröffnet hat. Geblendet vom süßen Leben und der Lebensart der Einheimischen, wurden die behördlichen Schwierigkeiten etc. nicht bedacht und mussten 6 Jahre lang bitter daraus lernen. Mit geringfügigen Mitteln und etwas Unterstützung vom Staat haben sie diese lange Zeit durchgestanden. Heute haben Sie ausgesorgt, würden die Gegend niemals verlassen und behaupten, die Anfangszeit war die schwerste, aber zugleich die schönste und intensivste Zeit gewesen.

Wieso fahren so viele aus diesem Forum die Dreizacks aus der DeTomaso-Zeit? Sicher nicht, weil sie so wartungsarm, einfach und sparsam sind. Ein gewisser Anspruch bedarf so manche Gegenleistung... für alles andere gibt es ja noch den VW Golf oder wie heißt es so schön? Ohne Herz wären wir nur Maschinen.

Vielleicht fährt man sich im schönen Gargano ja mal über den Weg? Würde mich freuen :-)
[Bild: uno778gx.jpg]
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#56
Hallo Amadeus! Freut mich das Du San Gioavanni und die restliche Gegend so gut kennst.Wenn Du dort in der Klinik gelegen hast,dann ist Dir sehr wahrscheinlich,in übertriebenen Sinne,meine halbe Verwandtschaft über den Weg gelaufen :)))) Viele von ihnen arbeiten dort u.a. als Assistenzärztin,Arzt,Narkosearzt,Stationsschwester,Hausmeister,etc.Wie Du bereits sagtest,ist  S.G.R tatsächlich ein sehr gut betuchter Ort.Dies fing aber eigentlich erst vor ca. 15-20jahren an,als dieser ganze Hype um Padre Pio sehr stark zunahm.Vor dieser Zeit,war es ein,bei Touristen,wenig bekannter Ort,bezw. eine weniger bekannte Region.Vieste war damals so etwas wie ein Geheimtip für Surfer und S.G.R kannte fast niemand,noch nichteinmal in Norditalien.Sicher ist auch das es vielen Menschen durch Padre Pio sehr viel besser ergeht,sprich Gastronomie,Souvenirläden,etc.,was sich auch in den Immobilienpreisen wiederspiegelt.Mir wurde vor fast 20jahren auf dem Land,zwischen San Giovanni u. Manfredonia mal ein Anwesen in der Nähe meines Onkels angeboten.Es handeldete sich dabei um ein Grundstück von ca. 3000qm und einem 2geschössigem Wohnhaus in sehr gutem Zustand.Es gehörte einem Arzt aus Mailand,der damals unglaubliche 75000,-DM dafür wollte.Mein Onkel riet mir natürlich sofort dazu es zu kaufen,aber ich "DEPP" sagte ab.Heute noch könnte ich mir in den Allerwertesten beissen,denn dieses Anwesen ist heute locker das 4 oder 5 fache wert.Der ganze Boom dort unten hat zu einer gewaltigen Kostenexplosion geführt,wobei es sich die wenigsten Einheimischen leisten können.Wenn man dazu noch als "Ausländer " Interesse an einer Immobilie hat,dann Prostmahlzeit...... da muss man aufpassen,denn da ist so eine Immobilie aufeinmal locker das doppelte wert(ja ja,so sind sie nunmal ,die Italiener :)).aber trotzallem,wie Du es dann sicher auch gesehen,bezw. bemerkt hast,leben doch noch viele Menschen dort am,oder sogar unter dem Existenzminimum.Zu DM Zeiten wars für die Einheimischen sowieso am schönsten,da ging es ihnen noch besser als zur Eurozeit.Kann mich noch sehr gut erinnern,als ich 1990 mit meinem Alfa 164 Q4 ,bezw. 1998 mit meinem Ghibli,dort bei der Familie war und ich mit meinem Cousin durch die Gegend fuhr.Irgendwann im tiefsten "Hinterland"  mussten wir tanken.Wir hielten an einer "Tankstelle" die aus 2 Zapfsäulen bestand und der Tankwart fragte mich" für wieviel?"ich schaute ihn etwas verdutzt an und antwortete " Volltanken bitte",er darauf zurück " sind sie ganz sicher"? ich nickte ihm zu und los gings.Mein Cousin schaute auf die Anzeige und sein grinsen wurde immer stärker,bei 80 Litern auch kein Wunder.Als wir wieder losfuhren sagte mein Cousin zu mir " Der macht für heute zu,denn was er bei Dir eingenommen hat,da brauch er normalerweise min. 2-3 Tage,denn hier tanken sie meisstens für 5000,- Lire,was damals so um die 7,- DM waren. Und was die manchmal zu lockere Art betr.: Ich steh mit meinem Ghibli auf dem Supermarktparkplatz....neben mir eine kleine Lücke,wo ich mir noch dachte,da wird sicher keiner mehr reinfahren,bezw. passen.........weitgefehlt.Ich seh einen total verbeulten Alfa 155 auf uns zukommen,der hält tatsächlich auf diese Lücke und fährt hinein.Schön u. gut denke ich mir,aber bin mal gespannt wir er jetzt aussteigt.Ich nehme noch nen kräftigen Zug an meiner Zigarette und.......schon passierts.Mir fällt fast der Glimstengel aus dem Gesicht.......haut der mir seine Tür an meinen heissgeliebten Ghibli.Mein Blutdruck beginnt an zu steigen,ich spüre seitlich die beruhigende Hand meiner Frau und höre noch den Satz meiner Tochter " Papa,bitte nicht"! Ich stürze auf den Typen zu,stelle ihn (mit fast ausgeholtem Arm)zur Rede und zeige ihm die Delle.Er zu mir ganz trocken " Jaaaaa,warum regst Du dich jetzt so auf? ist doch nur ein Auto.Schau dir meins an,rundherum verbeult,aber ich rege mich nicht auf.Rauch eine Zigarette,atme tief ein und dann gehts schon wieder.Ich war kurz vorm explodieren und sagte ihm das es sich hier doch immerhin um einen Maserati handelt,als aufeinmal mein Onkel auftauchte und diesen Typen Gott sei Dank kannte.Er hat ihm dann klargemacht das es sich bei meinem Fahrzeug um doch etwas GANZ anderes handelt,wie bei seinem Fahrzeug.Wir konnten uns dann zum Glück darauf einigen,das er mir die Reparatur bezahlte,wenn auch unter grossem Protest.Obwohl sich viele dort an schönen Autos begeistern und diese auch gerne bewundern,sehen sie es doch nicht ganz so eng,wenn mal was passiert.Ich lebe jetzt schon fast seit meiner Geburt in Deutschland und kehre auch immerwieder gerne zurück in meine Heimat,aber so habe ich auch meine Probleme mit der Einen oder Anderen Art,wie es dort manchmal zugeht.Wäre ja wirklich schön,wenn man sich dort unten mal zufällig begegnen würde.Wenns denn mal passiert,lade ich Dich gerne mal ,bei einem meiner Famileinangehörigen, in ein Ristorante zum essen ein............und vielleicht bekommen wir ja auch ein Stck. Trüffelsalami :)))
Gruss,Stefano
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