Einspritz Biturbo, Leerlauf, Lambda Werte

[veith2224v]

Hallo Gemeinde,

nach 1,5 Jahren Abstinenz, Masi in der Garage, Verkaufsgedanken hin- und her gewogen... hab ich mich jetzt wieder rein gesetzt und Blut geleckt...also sozusagen back in town!!

Grundsätzlich fährt mein Auto top (bahaupte ich mal), hat aber folgende Eigenheiten (222 4v aus 93, Verteilerzündung), die mich seit jeher beschäftigen:

- Kaltstart: Springt immer direkt an, läuft aber im Kaltlauf extrem
holprig, gibt sich nach ca. 3-4 Minuten
- Leerlauf insgesamt: Holpert im Leerlauf nicht übermäßig aber
typisch, Leerlauf bei ca. 1000 - 1050 U/Min also nach Buch (auch
gem. meiner
Druckschlauch-Ventilmethode wie hier im Form beschrieben)

ABER: Gem. meiner Kontrollsonde (Breitbandsonde aus dem Zubehör) habe ich einen extrem fetten Leerlauf <12 AFR, er wird beim Beschleunigen magerer (!)..
Mache diesen Umstand für die nervige ruckartige Gasannahme aus dem Schiebebetrieb heraus verantwortlich. Mein seliger 2,8i 3v Spider hatte dieses Phänomen nicht auch wenn ich seinerzeit nie Lambda Werte zur Verfügung hatte.

Hatte zwischenzeitlich mal Steuergeräte getauscht und auch Lambda Sonden - ohne irgendwelche merklichen Änderungen. Teile sollten also in Ordnung sein.

Meine Fragen nun: (da die Lambda Regelung ja im Leerlauf mutmaßlich nicht regelt)

- Müsste im LL doch nahe Lambda 1 sein (AFR 14,7) oder?
- Sind die LL Abgas- / Gemischwerte bei den geregelten Kat Autos an
der Poti Schraube an der ECU regelbar oder nicht?
- Regelt die Sonde im LL wirklich nicht oder sollte doch?
- Irgend eine Idee, was an dem Regelkreis nicht stimmt oder ist der
fette LL bauartbedingt (niedrig verdichteter Turbo)?

Abgesehen davon: Könnte Steuergeräte von einem 2,5i ohne Kat bekommen....wären die ggf. auf dem 2,8 4v verwendbar bsp. unter Anpassung der Gemischanreicherung (Schraube) und ggf. höherem Benzindruck?

Also, bitte mal Hirnschmalz anstrengen zum Saisonstart!!

Gruß
Veith

[racingbiturbo]

Im Leerlauf pendelt das Signal der Sonde ständig zwischen 0,1 und 0,9 Volt also zwischen mager und fett, mit Messgerät nicht messbar nur mit Oszilloskop.

Die besagte Schraube am Steuergerät ist bei Autos mit Kat versigelt. Man kann an der Schraube drehen.

Außer Kaltstart- und Warmlaufphase ist die Lambdaregelung immer aktiv.

Gruß
Robert

[veith2224v]

Hallo Robert, danke, schon mal interessant.

Wenn man an der CO Schraube drehen kann: hat eine Veränderung
Am geregelten System nachhaltige Auswirkungen oder
Regelt das System wieder nach auf ein fixes LL Setup?

Gruß
Veith

[racingbiturbo]

Hallo Veith,

ich habe in meinem Racing die Ghibli-Steuergeräte, da der Racing aber keinen Kat hat musste der Co-Wert am Steuergerät angepasst werden. So lange die Lambdasonde mit dem Steuergerät kommuniziert versucht das Programm anhand der Parameter den optimalen Sollzustand auszuregeln, ohne Sonde arbeitet das Programm nach einer festen Kennfeldsteuerung und ohne Abgasoptimierung (hohe Verbrauch). Bevor Du den Versuch startest, baue den Kat inkl. Sonde aus!

Gruß
Robert

[veith2224v]

Hallo Robert,

bist Du sicher, dass wenn Du ein geregeltes Steuergerät (in Deinem Falle Ghibli) ohne Sonde (der Kat ist ja nur ein Stück Metall) betreibst, Du nicht direkt ins Notprogramm fährst? Auf Basis meines oliden Halbwissens über die Maserati Jahre kannst Du ohne Sonde nur vernünftig mit einem ungeregelten Steuergerät fahren (Bsp. ein altes 2,5i oder 2,8i ungergelt).

Abgesehen davon verstehe ich was Du meinst und das klingt plausibel, d.h. die CO Schraube ist im geregelten Zustand irrelevant, da Veränderungen vom System nachgeregelt werden. Bestätigt sich übrigens mit meinen Erfahrungen.

Habe gestern meinen AIr Temp Sensor gemessen (wegen den Kaltlaufschwierigkeiten und dem hohen CO bzw. niedrigen AFR) und der scheint einen Knacks zu haben. Hab irgendwo noch Ersatz rumliegen. Mal sehen, was der neue Fühler dann ergibt.

Für mich dennoch interessant in Deinem Fall: Geregeltes Steuergerät ohne Sonde geht NICHT ins Notprogramm??

Gruß und danke für die Antworten,
Veith

[Oskar]

Hallo Veith,
ich hab noch was interessantes gefunden; die 222 4 V - Motore haben doch eine Titansondenregelung. Hier der link:
http://www.hella.com/produktion/HellaPor..._Nr4TT.pdf 

und unter der Beschreibung findest du das.....:

2. Titandioxid-Sonde
Sie erzeugt keine Spannung, sondern arbeitet mit einem sich ändern-
den Widerstand. Mit variierendem Restsauerstoffgehalt verändert sich
auch der Widerstand des Titandioxid-Elements. Legt man an das Ele-
ment eine Spannung an, zeigt die Ausgangsspannung die jeweilige
Sauerstoffkonzentration im Abgas. Die Titandioxid-Sonde braucht im
Vergleich zur Zirkondioxid-Sonde keine Referenzluft und ist deshalb
in den Abmessungen kleiner.
Beide Arten von Lambdasonden werden mit einem Heizelement
ausgestattet, um schnell die Arbeitstemperatur zu erreichen.
Die Lambda-Regelung wird währ
end des Kaltstarts, der Warmlauf-
phase und bei Volllast abgeschaltet.

Vielleicht hilft dir das ja weiter.
Grüße Oskar

[racingbiturbo]

Hallo Veith,

das Steuergerät bzw. das Programm funktioniert tadellos, vielleicht nur Glück?

Gruß
Robert

[veith2224v]

Hallo Oskar (long time no hear!!) und Robert,

danke euch für die Infos! Ich bin mittlerweile einen Schritt weiter: Nach dem üblichen Tausch der Standardsensoren (Temp und Druck) ohne Änderungserfolg und auch ein kurzfristiger Sondentausch (zum Glück liegt über die JAhre einiges an Teilen rum) ohne Erfolg hab ich mir den Sicherungskasten vorgenommen. Die Versorgungsspannung der Sonde scheint über ein Relais (oben links am SiKa) gesichert zu sein. Dessen Austausch brachte direkt Veränderungen im Lauf.

Er läuft jetzt sehr fein auch im Leerlauf (war noch nie so gut!) und der Abgasgeruch deutet auf eine gute Regelung hin. Ich fahre ihn derzeit täglich von- und zur Arbeit. Allerdings hat er immer mal wieder die Angwohnheit, plötzlich im Leerlauf abzusacken und fettet dann wieder (stinkt, läuft unrund, schlechte Gasannahme). Manachmal geht es während der Fahrt wieder weg und alles ist ok. Manchmal erst nach Abstellen über Nacht. Sofern er nicht gerade "spinnt" ist auch der morgendlche Kaltstart wesentlich besser als vorher.

Ich vermute also einen sporadisch auftretenden Fehler bei der Versorgungsspannung der Sonde entweder rund um den Sicherungskasten, an der Sonde selbst oder am Steuergerät. Werde mir am Wochenende nochmal die gesamte Schlangengrube rund um den Sicherungskasten vornehmen und die Sonde mal wie in dem Hella-Bericht zu messen. Ein Oszi hab ich zwar nich, könnte ich mir aber leihweise besorgen.

@Oskar: Hast Du einen detaillierten Schalt- und Belegungsplan von unserem 222 4v? Ich habe Elektrikpläne nur von den späteren Modellen mit statischer Zündung und 2 Steuergeräten....

Spaßhalber werde ich demnächst mal die 2,5i ungeregelten Steuergeräte rein hängen und sehen, was er damit macht...(natürlich bei abgebauter Sonde). Der Kat ist bei mir seit einiger Zeit leer, hab mich bislang gescheut, was von Uni zu verbauen oder aus USA zu bestellen...

Gruß
Veith

[Oskar]

Hallo Veith, ich habe mir mal 2 große Schaltpläne besorgt(DIN A1/A0), die sind auch mehr oder weniger für den 222 4 V geeignet. Die sehen so aus wie in "Enricos maserati page" electrical systems, die letzten beiden Seiten.-
Ich glaube übrigends, das das schwarze Lambdasignalkabel direkt in das Einspritzsteuergerät führt und nicht noch durch den SI-Kasten. -Die Lambdaheizung wird nach dem Einschalten der Zündung parallel mit der Benzinpumpe mit Spannung versorgt und dann zeitgesteuert nach 10-15s abgeschaltet. Erst wenn der Motor läuft wird die Spannung für die Pumpe /Lambdaheizung eingeschaltet. Bei der Pumpe hörst du es ja auch.
Das Lambdasignal müsste übrigens zwischen 0V und ca. 5 V pendeln, ist ja eine Titansonde. Brauchst du noch einen SI-Kasten? Ich habe noch einen rumliegen, der ist intakt.
Grüße Oskar

[veith2224v]

Hallo Oskar,

danke für die Info, kopiere mir die Seiten dann mal raus (stimmt, guter Tip die Enrico Seiten, hatte ich ganz vergessen).

Si-Kasten gerne, sag mir bitte per PN näheres! Seit dem Relaiswechsel scheint also die Heizung der Sonde wieder zu funktionieren, läuft jetzt fast immer so, wie er laufen sollte und der Verbrauch sank um ca. 40%....:-)
Da am Biturbo aber immer mehrere Defekte vorliegen, rutscht er dann und wann noch in das oben beschriebene Szenario, behebt sich aber nach kurzer Zeit wieder. Da ich derzeit ziemlich viel am fahren bin, versuche ich den Defekt einzugrenzen. Scheint ggf. mit starkem Ladedruckwechsel zu tun zu haben, also ggf. die Druckdose. Oder halt irgendwas im Si Kasten...da ich ja genug Dosen rumliegen habe, wechsel ich einfach mal was aus und sehe weiter...:-)

Wusste gar nicht mehr, wie aufregend die tägliche Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen sein kann, hehe, immerhin sind die Phasen der Fehlerfreiheit dann ein echter Genuss!

Ich werde weiter berichten...

Gruß
V