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512 TR
#1
Hatte heute das (leider sehr kurze) Vergnügen, einen 512 TR zu bewegen.

Das Auto ist zwar sehr unübersichtlich und die fehlende Servolenkung ist beim rangieren nicht gerade angenehm, ich war jedoch überrascht, wie einfach sich der TR fahren lässt, hätte aufgrund von diversen Berichten ein viel "schwierigeres" Auto erwartet.

Kann Markus verstehen, der macht sicher viel Spaß und ist eine tolle Erfahrung.

Daniel
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#2
Hallo Daniel

Cool, dass Du mit dem 512 TR fahren konntest. Wenn er mal rollt, dann ist er nicht schwierig zu fahren. Die Lenkung ohne Servo geht zum Parken sehr streng und ich bin nicht sicher, ob meine Frau das Ding rangieren könnte. Aber sobald man mal 20 km/h hat, dann geht es recht einfach.

Konntest Du das Problem mit der Kühlwassertemperatur lösen?

Markus
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#3
Nochmals zum 512TR. Mich interessiert es immer, wie sich ein Auto im Vergleich zu einem anderen Auto anfühlt. Technische Daten wie Rundenzeiten sind mir ziemlich egal, aber das Feeling im Auto drin ist für mich sehr entscheidend. Wenn es jemanden interessiert, probiere ich hier gerne den 512TR mit dem 3200 zu vergleichen.

Als Erstes: Es sind zwei total unterschiedliche Autos und eigentlich sind sie kaum vergleichbar. Der 3200 soll aber als Vergleichsreferenz hinhalten.

Mein 512TR hat Jahrgang 1992 und ist damit natürlich ein spürbar älteres Auto als mein 3200 mit Jahrgang 2000.

Motor: Wenn der Biturbo vom 3200 mal auf Touren ist, dann hat das Auto Schub ohne Ende. Ich geniesse die Beschleunigung und das Feeling immer wieder. Zusammen mit dem kurz übersetzten Getriebe geht hier wirklich die Post ab. Der 512TR hat einen 12 Zylinder Sauger, der wunderbar tönt, sich aber langsamer anfühlt als der Motor des 3200, obwohl die Beschleunigung auf 100 km/h von beiden Autos etwa gleich gut ist, resp. der 512 TR gemäss den technischen Daten sogar leicht besser beschleunigt als der 3200. Um einfach so rum zufahren, hat der 512TR schon Drehmoment bei 1 000 U/min und man muss nicht warten, wie beim 3200 bis die Lader endlich anspringen. Um wirklich schnell mit dem 512 TR zu fahren resp. zu beschleunigen, muss man aber über 4 000 U/min sein. Darunter ist einfach zu wenig los, obwohl der Motor auch unter 1 000 U/min total rund läuft und nicht stottert. Ab 4 000 Umdrehungen geht aber wirklich was und der Sound ist extrem gut!! Selbst mit Standard-Auspuff (der recht leise ist). Der 3200 fühlt sich hier aber eindeutig schneller an.

Getriebe: Der 512 TR verfügt natürlich über die wunderschöne offene Schaltkulisse. Allerdings ist das Getriebe recht langsam und ich musste mich zuerst daran gewöhnen, dass ich mich nach der Geschwindigkeit des Getriebes richte und nicht umgekehrt. Das Getriebe des 3200 fühlt sich recht gut an (OK, ist nicht auf Porsche-Niveau) und man kann es recht schnell und präzise schalten. Wenn das Getriebeöl des 512 TR mal warm ist, dann geht es besser, aber es ist immer noch deutlich langsamer als dasjenige des 3200. Und sehr lange übersetzt ist es auch noch. Es hat ja nur 5 Gänge, die bis 310 km/h gehen müssen. So geht der 1. Gang bis 87 km/h, was praktisch identisch ist wie der 2. Gang des 3200. D.h. auf Passfahrten in engeren Kurven ist man häufig im 1. Gang! Allerdings kann man (auch mit Zwischengas) nicht sehr schnell vom 2. in den 1. Gang runter schalten, so dass man hier wesentlich mehr gefordert ist als mit dem 3200. Aber das macht ja auch Spass.

Lenkung: Die Lenkung des 3200 ist mir zu weich und auch zu unpräzise. Der 512 TR ist genau das Gegenteil. Kein Servo und beim Parken echt streng. Dafür beim Fahren sehr angenehm und präzise. Da nehme ich die Probleme beim Parken gerne in Kauf. Eine Holländische Firma baut zudem Servolenkungen nachträglich ein, aber für mich muss ein solches Auto original sein.

Fahrverhalten: Der 512 TR ist eine völlig andere Welt als der 3200. Beim 3200 habe ich in den Kurven nie ein wirklich gutes Gefühl. Der 512 TR hingegen liegt wie ein Brett: Tieferer Schwerpunkt (was man gut fühlt oder mindestens zu fühlen meint) und wesentlich verbindungssteiferes Chassis. Der 512 TR gibt viel Vertrauen, während ich mit dem 3200 nie so schnell in Kurven rein und raus fahre. Dank dem Sauger beschleunigt man sehr locker aus Kurven heraus, während das mit dem 3200 eine grössere Kunst ist. Der 512 TR hat kein ESP und auch kein ABS, einfach gar keine elektronische Fahrhilfen. Ich hatte aber noch nie einen Dreher oder sonst eine kritische Situation. Hier hilft der Sauger sicher sehr und auch Vollgas im 1. Gang ist nie ein Problem. Der Wagen hält einfach und ich hatte noch fast nie durchdrehende Hinterräder. Ich habe allerdings grossen Respekt, wenn der 512 TR dann aber doch mal kommt… Mit dem Mittelmotor wird das sicher spannend…
Übrigens: Obwohl das Auto fast 10 Jahre älter ist, sind die Bremsen des 512 TR besser als die des 3200 und geben einem viel Vertrauen.

Aussehen: Das ist natürlich totale Geschmacksache. Der Maserati ist einfach sehr elegant und schön, während der 512 TR halt sehr auffällig und „machomässig“ ist. Meine Frau findet, dass der 512 TR eindeutig ein Männer-Auto sei… Mit dem Maserati kann man fast überall hin, während dem ich mir beim 512 TR schon überlege, wohin ich damit fahre und ob es nicht zu sehr auffällt.

Insgesamt merkt man, dass der 512 TR ein älteres Auto ist als der 3200. Man merkt aber auch, dass es ein Ferrari und kein Maserati ist, indem es (obwohl es ein GT ist) doch deutlich sportlicher ist.

@Daniel: Der 512 TR ist ja eigentlich der Vorgänger von Deinem 550 (OK, dazwischen war noch der 512M), aber hat interessanterweise fast keine Gemeinsamkeiten: Mittelmotor versus Frontmotor, 180 Grad Zylinderwinkel versus 65 Grad und das Aussehen ist auch total anders. Ist eigentlich noch spannend, dass sie danach ein so komplett anderes Auto gebaut haben.

Und noch etwas zum schwierigen Fahren: Der Testarossa ist recht schwierig zum Anfahren, da er entweder eine andere Kupplung oder ein  leichteres Schwungrad hat. Der 512 TR ist aber sehr einfach zum Anfahren und ich habe den Motor noch nie abgewürgt (im Gegensatz zum Testarossa…)

Markus

PS: Ich bin immer interessiert, wenn jemand einen Bericht über sein Auto verfasst und beschreibt, wie es sich anfühlt. Das vermisse ich in den meisten Autozeitschriften. Die technischen Daten und die Rundenzeiten sind nett und unterhaltsam zu lesen, sagen aber praktisch nichts aus, wie sich ein Auto anfühlt.
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#4
Eigentlich ein tolles Kompliment für den 3200 GT, dass er neben einem 512er dennoch "so gut" abschneidet.

Ich würde gerne mal ein Erfahrungsaustausch mit den 70er Sportcars wie Urraco 250s,
Merak SS und Montreal führen. Meine Low Budget Winners (gut nun auch nicht mehr so billig) für die Zukunft.
Beste Grüsse
Flueck

1999er Maserati 3200 GT Azzurro Argentina
2007er Alfa Romeo 159 3.2 TI Q4
2013er Alpina B3 Touring
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#5
Hi Markus

Sorry, war gestern zu spät um noch was zu schreiben.

Beim warmlaufen haben wir die Relais der Lüfter gesichtet aber (vielleicht durch etwas dran rumrütteln) bei 90 Grad war das Problem nicht vorhanden, die Lüfter gingen an, zumindest einer.

Er wird jetzt mal alles mit Kontaktspray behandeln, die Alugehäuse der Relais sind matt und angelaufen, also wars da mal etwas feucht vorn drin.

Bestimmt ist es ein Wackelkontakt.

Daniel
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#6
Ja, der Motor des TR ist sehr elastisch.
Wie die späteren 12 Zylinder dieses Wahnsinns Drehmoment, Kraft egal bei welcher Drehzahl und in welchem Gang.
Eigentlich nicht passend zur Form des TR, mit 1200 Umdrehungen im Dritten zu beschleunigen.

Daniel
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#7
Netter Bericht.
Mir hat der 512 TR von allen dreien ( Testarossa, 512 TR, 512 M ) immer am besten gefallen. Nicht nur aufgrund der technischen Updates, der Frontpartie sondern auch wegen den eckigen rot/weiß Rückleuchten.
Mit der optik des 512 M kann ich mich bis heute nicht anfreunden...

Jetzt fehlt bei dem Bericht nur noch eine Gegenüberstellung der Unterhaltskosten.
Die haben so manchem TR Fahrer das Genick gebrochen. Gerade den Jungs die den
gerade so bei Laune halten konnten und bei Problemen in die offizielle Werkstatt mussten.

Fängt beim Zahnriemenwechsel ( Motor raus ) an und hört beim Instandsetzen des Getriebes auf...

Lass mal Bilder sehen Elsi!
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#8
Vor dem Zahnriemenwechsel fürchte ich mich nicht sehr. Das ist kalkulierbar und kommt alle 3-4 Jahre. Vor Problemen mit dem Getriebe resp. noch mehr mit dem Differential hingegen schon eher! Es gibt diverse Geschichten über gebrochene Diff-Gehäuse, die Teile in das Getriebe gebracht haben und dann eine richtig teure Sache gegeben haben. Wir wollen hier aber den anderen keine Angst einjagen…

Hier geht es zu den Bildern: https://www.flickr.com/photos/99246111@N...129754206/ 

Markus
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#9
Ja, die Getriebe sind wohl nicht die besten.
Hier bei uns läuft ein Testa, der hat den um die Jahrtausendwende gekauft, kurz nach Kauf Getriebe im Eimer.

Hat damals um die 20.000 DM für die Überholung abgedrückt.
Da machts keinen Spaß.

Daniel
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#10
https://www.flickr.com/photos/99246111@N...5129754206 

Die wohl extremste Ansicht !!!
Knapp 200 cm.

Daniel
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