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In Deutschland ist jeder Handwerksbetrieb, der in der Handwerksrolle eingetragen ist auch Mitglied der Handwerksammer und zwar zwangsweise. So weit so gut oder auch schlecht. Nur muss sich kein Kammermitglied irgendeiner Schiedsstelle unterwerfen du das ist auch gut so ! Lediglich freiwillige Mitglieder einer Innung haben so etwas. Da aber in Deutschland immer weniger Betriebe Mitglieder einer Innung sind, greift hier die Schiedsstelle der Innung nicht. Wenn man als Kunde hinter jedem Stein einen Feind sieht und wie manche der Meinung sind, für alles und jedes sollte es Festpreise geben, ist er vollkommen falsch gewickelt. Auch die Vertragswerkstatt arbeitet nicht unbedingt zu Festpreisen. Die vom Hersteller angegeben Arbeitswerte sind lediglich Richtzeiten. Daran halten muss sich die Werkstatt nicht. Sie sollte aber Mehrarbeit schon begründen können.
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pinocchio schrieb:... Aber je moderner das Fahrzeug und je weiter ein Defekt von klassischer Automechanik entfernt ist umso schwieriger fällt es markenungebundenen Werkstätten selbst Standardarbeiten sachgerecht durchzuführen. Das belegen auch immer wieder Testberichte.
Viele Grüsse
Peter
Hallo Peter, kannnst Du bitte genauer beschreiben, was die Konsequenz hieraus ist?
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16.12.2016 - 03:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.12.2016 - 03:41 von CharlesQP07.)
Was ist denn eigentlich mit Mauro Capuzzo im Meilenwerk/Classicremise in Berlin?
http://www.capuozzo.de/home.html
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grigio schrieb:pinocchio schrieb:... Aber je moderner das Fahrzeug und je weiter ein Defekt von klassischer Automechanik entfernt ist umso schwieriger fällt es markenungebundenen Werkstätten selbst Standardarbeiten sachgerecht durchzuführen. Das belegen auch immer wieder Testberichte.
Viele Grüsse
Peter
Hallo Peter, kannnst Du bitte genauer beschreiben, was die Konsequenz hieraus ist?
Stark vereinfacht erlebst du das jeden Tag in jeder Branche. Leistungsfähige Unternehmen, die Kundenbedürfnisse befrieden überleben, weniger leistungsfähige Unternehmen, die Kunden verlieren, weil sie unzufrieden sind scheiden aus der Markbearbeitung aus. Manche schaffen das geordnet, anderen gehen den Weg der Insolvenz.
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...auch bei Maserati gibt es für die versch. Arbeiten "Richtzeiten", inwieweit sich die Werkstatt draran richtet, nu ja..
Sollte sie schon ;) manche halten sich aber nicht daran, s.h. wenn sie länger brauchen, dann berechnen sie das auch gerne ;)
Bzgl. den Arbeiten "ausserhalb" der "geplanten Wartungsarbeiten", hier sollte mann, wie Pinocchio schreibt, immer eine
max. Grenze angeben, entweder an Zeit od. "Geld", sonst kann es am Ende richtig teuer werden und mann "streitet" sich..
Und was die Sache mit der "Inspektion" angeht...
Das EUGH hat ja in 2010 sowiet entschieden, dass z.b. auch während der Garantie, mann in eine freie Werkstatt die
Wartung durchführen lassen kann (nach Herstellervorgaben) ohne dass mann die Werkstgarantie verliert.
Soweit so gut, aber das EUGH hat nicht mit dem Ideenreichtum der Hersteller gerechnet. Da werden/müssen z.b. spezielle Öle
verwendet werden, die es natürlich nur beim "freundlichen" gibt, od. bestimmte Einstellarbeiten, die mann auch nur mit
"dem einen" Diagnosegerät machen kann oder, bestes Beispiel, "Rückstellen des ÖL & Wartung Serviceanzeige"
das wiederum geht nur mit den o.g. Diagnosegeräten, die wiederum nur der "freundliche" hat..
Und, bei den immer mehr größeren Vernetzung des Auto's mit dem Hersteller, bleibt einem kaum was übrig, als zum "Freundlichen"
zu fahren...obs einem gefällt oder nicht.
Z.b. Serviceheft bei BMW / Porsche, etc. es gibt keins mehr in Papier, sondern nur noch elektronisch.
Grüße
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Ich will durchaus nicht die markengebundenen Vertragswerkstätten schlecht machen. Im Gegenteil: Meine (frühere) Audi Werkstatt war bezüglich Präzision, Schnelligkeit, Termintreue, Beratung und erstklassige Arbeit Spitzenklasse. Dazu auch an meinem zuletzt 23 Jahre alten B4 V6 super Service incl. kostenloser Innenreinigung etc.
Natürlich sind die "Original"-Ersatzteile überhöht teuer. Aber Montagekosten fallen auch bei den "Freien" an, bei denen der Standard und die Reparatur-Erfahrung möglicherweise geringer sind.
Die Audi-Werksvertretung, von der ich spreche, hatte aber keine Probleme damit, wenn ich mir einen neuen Kühler (mit 5 Jahren Garantie) aus dem Internet für 137 € direkt an ihre Adresse liefern ließ anstelle des 800-€ Originalteiles, ebensowenig wie bei der Lichtmaschine.
(Reifen oder Batterien waren dagegen kaum teurer als in Internet und solche Dinge habe ich selbstredend dort bezogen, genau so wie meine neuen Michelin für den Maserati. Da wurde auch nicht ein Wort über meine Marken-Abtrünnigkeit verloren, sondern im Gegenteil neidlos gratuliert.-)
Etwas anderes ist es aber, wenn Maserati 180 € Stundensätze verlangt und dafür keine geschulten, erfahrenen Monteure anbietet, wenn überhaupt. (siehe Überschrift: "Berlin ohne Werkstatt". Berlin ist ja fast überall!)
Trotzdem habe ich nicht vor, wieder alles selber zu machen wie in meiner Studentenzeit.
Was lernen wir daraus?
Es gibt halt überall "so ne und so ne" wie man hier sagt.
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pinocchio schrieb:grigio schrieb:pinocchio schrieb:... Aber je moderner das Fahrzeug und je weiter ein Defekt von klassischer Automechanik entfernt ist umso schwieriger fällt es markenungebundenen Werkstätten selbst Standardarbeiten sachgerecht durchzuführen. Das belegen auch immer wieder Testberichte.
Viele Grüsse
Peter
Hallo Peter, kannnst Du bitte genauer beschreiben, was die Konsequenz hieraus ist?
Stark vereinfacht erlebst du das jeden Tag in jeder Branche. Leistungsfähige Unternehmen, die Kundenbedürfnisse befrieden überleben, weniger leistungsfähige Unternehmen, die Kunden verlieren, weil sie unzufrieden sind scheiden aus der Markbearbeitung aus. Manche schaffen das geordnet, anderen gehen den Weg der Insolvenz.
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mistergoe schrieb:......Natürlich sind die "Original"-Ersatzteile überhöht teuer. Aber Montagekosten fallen auch bei den "Freien" an, bei denen der Standard und die Reparatur-Erfahrung möglicherweise geringer sind.
.....wenn ich mir einen neuen Kühler (mit 5 Jahren Garantie) aus dem Internet für 137 € direkt an ihre Adresse liefern ließ anstelle des 800-€ Originalteiles, ebensowenig wie bei der Lichtmaschine.
....Da wurde auch nicht ein Wort über meine Marken-Abtrünnigkeit verloren, sondern im Gegenteil neidlos gratuliert.-)
.... Etwas anderes ist es aber, wenn Maserati 180 € Stundensätze verlangt und dafür keine geschulten, erfahrenen Monteure anbietet, wenn überhaupt.
Ich kann das nicht unkommentiert im Raum stehen lassen. Wobei ich den poste von Mistergoe nur stellvertretend für andere postes herausgreife. Sie erwecken den Eindruck als sei der markengebundene Händler eine moderene Version des Roßhändlers oder Scherenschleifer aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts. Kein bürgerlich seriöses Handwerk sondern nur Lug und Trug zum eigenen Vorteil.
"Natürlich sind die Ersatzteile überhöht teuer und € 180.- Stundenlohn". Ich habe die letzten Servicerechnungen meines Maserati Autohauses angeschaut. Der Stundenverrechnungssatz betrug deutlich unter € 100.- und ich fand nicht eine Materialposition darauf, dessen Preis mir ungerechtfertig erschien. Preise für eine Jahresinspektion in dieser Fahrzeugklasse bewegen sich Rahmen um die € 1.500.-
Im Vergleich zu einer freien Werkstatt hat dieser Betrieb auch die volle Werkstattausstattung die technisch für die Reparaturen erforderlich sind. Fangen wir mal bei einem Bremsenprüfstand an. Den hat auch Mistergoes Audi Betrieb, sicher auch der eine oder andere freie Schrauber, aber eben nicht jeder. Warum nicht jeder? Weil so ein stinknormaler Bremsenprüfstand eine Investion von bis € 200.000.- erfordert. Machen wir weiter, Achsmess- und Leistungsprüfstand, aktuelle Diagnosesysteme erwarten wir natürlich selbstredend, es ist ja ein Markenhändler. Dass der auch nicht unerhebliche Fort- und Weiterbildungskosten für seine Mitarbeiter hat, sollten wir auch nicht vergessen.
Und was bleibt am Ende übrig, sprich, wie rechnen sich Investitionen in der Automobilbranche? @Mistergoe - lass es mich so sagen: es gibt lukrativere Branchen bei gleichzeitig geringerem Investitionsrisiko.
Ein letztes Wort zu dem Audihändler, bei dem du beifallklatschend deine eigen erworbene Teile hast anliefern lassen. Wenn es den tatsächlich noch gibt, muss Automobilhandel und Service ein liebgewonnenes Hobby seines Inhabers sein. Weil leben kann er davon nicht.
Viele Grüsse
Peter
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17.12.2016 - 01:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.12.2016 - 01:59 von Muc3200GT.)
pinocchio schrieb:" € 180.- Stundenlohn". Ich habe die letzten Servicerechnungen meines Maserati Autohauses angeschaut. Der Stundenverrechnungssatz betrug deutlich unter € 100.-
hm, ohne jetzt gleich den Streit eskalieren zu lassen aber unter 100€ für Maserati Vertrgshändler scheint mir wenig. Vor 4 Jahren in STA 125+ MWST, Jetzt in M 145+ MWST, selbst Mercedes liegt bei 120..130
pinocchio schrieb:Ein letztes Wort zu dem Audihändler, bei dem du beifallklatschend deine eigen erworbene Teile hast anliefern lassen. Wenn es den tatsächlich noch gibt, muss Automobilhandel und Service ein liebgewonnenes Hobby seines Inhabers sein. Weil leben kann er davon nicht. hm, bisher hatte ich nur gelesen das es wohl ganz normal ist Öl anzuliefern (im MT Mercedes). Bei den Teilen ist evtl. die Marge so gering, das der Aufwand fürs Bestellen gegenüber der Handelspanne für Werkstätten sich nicht wirklich lohnt. Ich meine bei Maserati dauert es ggf. eine paar Tage bis die Teile aus I kommen (wenn es nicht gerade Standardteile auf Lager sind) und dann hat die Werkstatt kein Problem wenn man die Teile anliefert zumal dann auf der Rechnung steht "Teile angeliefert" und im Falle von Problemen ist dann die Haftung erst mal reduziert- liegt ja am gelieferten Teil.
Ich meine man muss sich das mal überlegen was eine Teilebestellung der Werkstatt "kaufmänisch" kostet. Sagen wir mal da klickt jemand für 10..20 Minuten nach den Bestellnummern für den Zahnriemen, Spannrollen und 8 Dichtungsringe für 1€ für einen 3200. Dann ne Bestellung nach Italien, Pakete werden angenommen, Teile gecheckt dem Fahrzeug zugeordnet , die Positionen auf die Rechnung etc... da geht doch mindestens ne Stunde drauf. Da muss schon ganz schön Spanne drauf sein damit sich das für die Werkstatt lohnt und das klickjen dauert für die 1€ Dichtungsringe genauso lange wie für die Wasserpumpe . Wenn dann alles im Kofferraum liegt kann der Mechaniker gleich loslegen.
Andrerseitshabe ich auch schon mal Schilder bei Werkstätten gesehen (war glaube ich Renault) - "kein Einbau von mitgebrachten Teilen", es scheint da unterschiedliche Ansätze zu geben.
Aber bei mitgebrachten Winterreifen habe ich bisher noch nie von Problemen gehört, das irgend eine Werkstatt auf den Einbau von Ihr selbst beschaften Neuteilen des Original Hersteller bestanden hat
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Also in Anbetracht der hier aufgekommenen Stundensatz-Diskussion habe ich auf meine (ja aktuelle) Rechnung aus Leipzig geschaut und da werden 89€ netto veranschlagt.
Der Stundenlohn war bei mir auch nie Diskussionsbedürftig. Eher Preise vom 1,5k für nen Querlenker...
Manche Preise erschlossen sich nicht einmal denn Serviceleiter. Bsp. in meinem Fall: ein luftfilter kostet ~90€ der Luftmassenmesser ist nur komplett mit Kasten (und Filter) erhältlich und kostet dann ~125€. Bosch wollte für den LMM solo aber 200€ - geht also auch andersherum...
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Der Vorteil der Klugheit besteht darin,
dass man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger...
Kurt Tucholsky (1890 - 1935)
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