Amadeus schrieb:... Der Durchschnittsitaliener hat ein Vielfaches an Erspartem als Unsereiner auf der Kante und vor allem sind die italienischen Privathaushalte Schuldenfrei. Die haben vor wenigen Monaten selbst für 18 Milliarden sogenannte Kleinanleger-Patrioten-Bonds gekauft, selbst die eigenen Banken halten 316 Mrd.
... schön geschrieben, Dein gesamter Beitrag. Denke auch, dass es der italienischen Wirtschaft keinesfalls so schlecht geht, wie befürchtet. Wenn man von einer Rezession spricht, darf man auch nicht vergessen, dass über 90% des Bruttoinlandsproduktes von Unternehmen geleistet wird, die klein bis mittelständisch sind - und gerade in Krisenzeiten nimmt die Schattenwirtschaft ja eher noch zu, weil jeder was für den Fall der Fälle auf die Seite schaffen will. Italien hat auch einige technologische Weltmarktführer, nur hält man sich bzgl. des eigenen Erfolges eher bedeckt. Warum vor dem Staat mit Gewinnen prahlen oder die Mafia darauf aufmerksam machen, wie gut es einem geht?
Wie die Italiener sich nach außen präsentieren, hat mit dem tatsächlichen Zustand nichts zu tun. Ein verrottendes Alfa-Museum kann auch Druckmittel sein, Subventionen einzustreichen oder Gewerkschaften klein zu halten. Oder, es ist im Moment einfach unwichtig, weil es sowieso nur wenige mitbekommen. Diese Art der italienischen Effizienz ist dem Deutschen fremd, denn als geborener Ingenieur müssen bei ihm auch die Teile perfekt funktionieren, die für die Funktion des Gesamtkonstruktes eigentlich unerheblich sind.
Grüße
Don Jupp