13.04.2014 - 11:57
So, weiter geht’s: In Post 16# haben wir gesehen, wie man aus einer Kurve raus fährt. Dieser Post hätte eigentlich vor Post #16 kommen müssen, da man ja zuerst mal rein fahren muss, bevor man wieder raus fahren kann.
Wenn Ihr zu schnell in eine Kurve rein fährt, dann sind Eure Möglichkeiten stark begrenzt: Bremst so stark wie möglich (Vollbremsung). Wenn Ihr Glück habt und Euch kein Auto entgegen kommt, dann bremst Ihr in die andere Fahrbahn rein (bei einer Rechtskurve). Jeder Meter hilft, den Ihr bremsen und damit Geschwindigkeit abbauen könnt. Erst spät lenken und möglichst lange und stark bremsen.
ESP/MSP hilft Euch in einem geringen Rahmen, indem es das entsprechende Rad abbremst und Euch so ein klein wenig besser durch die Kurve bringt als ohne. Wunder kann es aber keine vollbringen und wenn Ihr deutlich zu schnell in eine Kurve fährt, dann hilft auch ESP/MSP nichts mehr.
Hier findet Ihr übrigens ein paar schöne Beispiele von zu schnellem in die Kurve fahren: https://www.youtube.com/watch?v=HHR3KXykAOQ (die Strecke war sehr rutschig, was die Sache nicht einfacher macht, aber dafür die Dreher und das Verhalten der Autos sehr schön zeigt, wenn man zu schnell in eine Kurve rein fährt).
Noch zum Schalten: Immer VOR der Kurve in den Gang runter schalten, den Ihr braucht, um wieder schnell aus der Kurve raus zu kommen (das ist auf Bergstrasse meistens der 2. Gang, bei meinem 512TR häufig sogar der 1. Gang, da er bis 87km/h geht). Wenn Ihr mitten in der Kurve runter schaltet, dann wird das Auto instabil und es kann Euch wieder drehen. Schwierig wird es nur bei den Kurven, die enger werden (dann könnt Ihr am Kurveneingang noch nicht genügend weit runter schalten, da sonst die Drehzahl des Motors zu hoch wäre) oder Kurven, die aufmachen. Dann müsst Ihr Mitten in der Kurve hoch schalten, um weiter beschleunigen zu können.
Wenn Ihr mit hoher Geschwindigkeit auf eine Kurve zu fährt, dann beginnt Ihr rechtzeitig zu bremsen (beim Bremspunkt) und schaltet Gang für Gang runter (während Ihr bremst) bis Ihr den richtigen Gang drin habt, den Ihr für den Kurvenausgang benötigt. Nicht zu früh runter schalten, da sonst der Motor zu hoch dreht, damit ein grösseres Schleppmoment erzeugt und es Euch damit wegen der stärkeren Bremswirkung auf die Hinterachse wieder drehen kann. Daher beim stark bremsen immer mit Zwischengas runter schalten (später noch mehr zum Zwischengas).
Ihr seid immer noch voll auf der Bremse. Wenn Ihr fertig gebremst habt, dann lenkt Ihr ein. Mit voller Bremsleistung stehen Euch keine Seitenführungskräfte für die Kurve zur Verfügung, da die Vorderräder ihre gesamte Haftung für das Bremsen benötigen. Daher müsst Ihr zuerst aufhören zu bremsen, damit Ihr einlenken könnt. Mit ABS geht das natürlich auch, wenn Ihr nach wie vor voll auf der Bremse steht (das ist ja genau der Witz vom ABS, dass es die Bremsen in dieser Situation leicht löst und die Reifen damit wieder Seitenkräfte aufbauen können zum Lenken).
Für die Fortgeschrittenen: Beim Bremsen entsteht eine dynamische Achslastverschiebung nach vorne. D.h. Ihr habt sehr viel Gewicht auf der Vorderachse und nur wenig Gewicht auf der Hinterachse. Damit wird
a) die Hinterachse „leichter“ und damit die Gefahr grösser, dass hier die Hinterräder blockieren (z.B. durch runterschalten) und
b) die Vorderachse „schwerer“ und damit die Bremsleistung höher, da Ihr mehr Haftung habt.
Die Profis beginnen noch während dem Bremsen mit dem Einlenken und lösen zusammen mit dem Einlenken die Bremse immer mehr. Je weniger Ihr aber bremst, desto „leichter“ wird die Vorderachse“ und desto weniger Grip haben die Vorderreifen. D.h. das Bremsen hilft Euch, das Gewicht nach vorne zu bringen und damit mehr Grip nicht nur für das Bremsen sondern auch für das Lenken zur Verfügung zu haben.
Markus
Wenn Ihr zu schnell in eine Kurve rein fährt, dann sind Eure Möglichkeiten stark begrenzt: Bremst so stark wie möglich (Vollbremsung). Wenn Ihr Glück habt und Euch kein Auto entgegen kommt, dann bremst Ihr in die andere Fahrbahn rein (bei einer Rechtskurve). Jeder Meter hilft, den Ihr bremsen und damit Geschwindigkeit abbauen könnt. Erst spät lenken und möglichst lange und stark bremsen.
ESP/MSP hilft Euch in einem geringen Rahmen, indem es das entsprechende Rad abbremst und Euch so ein klein wenig besser durch die Kurve bringt als ohne. Wunder kann es aber keine vollbringen und wenn Ihr deutlich zu schnell in eine Kurve fährt, dann hilft auch ESP/MSP nichts mehr.
Hier findet Ihr übrigens ein paar schöne Beispiele von zu schnellem in die Kurve fahren: https://www.youtube.com/watch?v=HHR3KXykAOQ (die Strecke war sehr rutschig, was die Sache nicht einfacher macht, aber dafür die Dreher und das Verhalten der Autos sehr schön zeigt, wenn man zu schnell in eine Kurve rein fährt).
Noch zum Schalten: Immer VOR der Kurve in den Gang runter schalten, den Ihr braucht, um wieder schnell aus der Kurve raus zu kommen (das ist auf Bergstrasse meistens der 2. Gang, bei meinem 512TR häufig sogar der 1. Gang, da er bis 87km/h geht). Wenn Ihr mitten in der Kurve runter schaltet, dann wird das Auto instabil und es kann Euch wieder drehen. Schwierig wird es nur bei den Kurven, die enger werden (dann könnt Ihr am Kurveneingang noch nicht genügend weit runter schalten, da sonst die Drehzahl des Motors zu hoch wäre) oder Kurven, die aufmachen. Dann müsst Ihr Mitten in der Kurve hoch schalten, um weiter beschleunigen zu können.
Wenn Ihr mit hoher Geschwindigkeit auf eine Kurve zu fährt, dann beginnt Ihr rechtzeitig zu bremsen (beim Bremspunkt) und schaltet Gang für Gang runter (während Ihr bremst) bis Ihr den richtigen Gang drin habt, den Ihr für den Kurvenausgang benötigt. Nicht zu früh runter schalten, da sonst der Motor zu hoch dreht, damit ein grösseres Schleppmoment erzeugt und es Euch damit wegen der stärkeren Bremswirkung auf die Hinterachse wieder drehen kann. Daher beim stark bremsen immer mit Zwischengas runter schalten (später noch mehr zum Zwischengas).
Ihr seid immer noch voll auf der Bremse. Wenn Ihr fertig gebremst habt, dann lenkt Ihr ein. Mit voller Bremsleistung stehen Euch keine Seitenführungskräfte für die Kurve zur Verfügung, da die Vorderräder ihre gesamte Haftung für das Bremsen benötigen. Daher müsst Ihr zuerst aufhören zu bremsen, damit Ihr einlenken könnt. Mit ABS geht das natürlich auch, wenn Ihr nach wie vor voll auf der Bremse steht (das ist ja genau der Witz vom ABS, dass es die Bremsen in dieser Situation leicht löst und die Reifen damit wieder Seitenkräfte aufbauen können zum Lenken).
Für die Fortgeschrittenen: Beim Bremsen entsteht eine dynamische Achslastverschiebung nach vorne. D.h. Ihr habt sehr viel Gewicht auf der Vorderachse und nur wenig Gewicht auf der Hinterachse. Damit wird
a) die Hinterachse „leichter“ und damit die Gefahr grösser, dass hier die Hinterräder blockieren (z.B. durch runterschalten) und
b) die Vorderachse „schwerer“ und damit die Bremsleistung höher, da Ihr mehr Haftung habt.
Die Profis beginnen noch während dem Bremsen mit dem Einlenken und lösen zusammen mit dem Einlenken die Bremse immer mehr. Je weniger Ihr aber bremst, desto „leichter“ wird die Vorderachse“ und desto weniger Grip haben die Vorderreifen. D.h. das Bremsen hilft Euch, das Gewicht nach vorne zu bringen und damit mehr Grip nicht nur für das Bremsen sondern auch für das Lenken zur Verfügung zu haben.
Markus