14.04.2014 - 23:01
So, hier kommt das Kapitel über Vorder-, Hinter- und Allradantrieb.
Zuerst mal der Vorderradantrieb.
Aus fahrdynamischer Sicht hat der Vorderradantrieb praktisch nur Nachteile:
1) Beim Beschleunigen ergibt sich eine dynamische Achslastverschiebung nach hinten. D.h. die Vorderachse wird durch das Beschleunigen entlastet und die Hinterachse belastet. Damit steht weniger Traktion auf der angetrieben Vorderachse zur Verfügung und die Räder drehen durch und können das Drehmoment des Motors gar nicht auf die Strasse bringen. Das ist der Grund, wieso leistungsstarke Autos nie über Vorderradantrieb verfügen, da sie die Leistung (resp. das Drehmoment) gar nicht auf den Boden bringen können.
2) Die Vorderräder müssen alle Funktionen übernehmen:
- Antrieb (Beschleunigen)
- Bremsen (hier entsteht eine dynamische Achslastverschiebung nach vorne und die Bremsen der Vorderräder werden wesentlich stärker belastet als diejenigen der Hinterräder)
- Lenken
Die Hinterräder haben keine Funktion (natürlich geht es nicht ohne sie, da sonst das Auto nicht hinten kippen würde) ausser der Spurhaltung und dem Bremsen (in geringerem Masse als die Vorderräder). Damit ist auch der Reifenverschleiss der Vorderräder deutlich höher als der Hinterräder.
3) Beim Vorderradantrieb sind der Motor sowie das Getriebe und die Kupplung immer vorne. Damit ist der Schwerpunkt des Autos ebenfalls vorne und es übersteuert praktisch nie, sonder untersteuert nur. Dies dient der Fahrsicherheit, da Untersteuern wesentlich einfacher zu beherrschen ist als Übersteuern. Aus sportlicher Sicht, sucht man aber nicht möglichst viel Untersteuern, sondern ein möglichst gut ausbalanciertes Auto. Damit wird ein Auto mit Vorderradantrieb in Kurven immer langsamer sein als ein Auto mit Hinter- oder Allradantrieb.
Trotzdem verfügen die meisten Autos nach wie vor über Vorderradantrieb, weil er wesentlich praktischer in der Ausführung ist als der Hinterrad oder Allradantrieb:
Da der Motor bei einem Auto mit Vorderradantrieb immer vorne ist, wird keine Kardanwelle benötigt und die Kraft kann direkt auf die sehr nahe beim Motor liegenden Vorderräder geleitet werden. Nebst dem zusätzliche Gewicht und Material (Kosten) für die Kardanwelle hat sie vor allem einen spürbaren Einfluss auf den Innenraum des Autos, da sie vor allem bei den Rücksitzen den Fussraum abtrennt. Zudem untersteuern Autos mit Vorderradantrieb praktisch immer und ein Übersteuern ist kaum möglich, da das viel mehr Gewicht auf der Vorderachse ist als auf der Hinterachse und damit der Schwerpunkt des Autos weit vorne liegt. Damit ist der Vorderradantrieb nicht nur praktischer und günstiger, sondern sorgt auch für ein stabiles und praktisch narrensicheres Fahrverhalten. Nur die Sportlichkeit leidet darunter.
Markus
Zuerst mal der Vorderradantrieb.
Aus fahrdynamischer Sicht hat der Vorderradantrieb praktisch nur Nachteile:
1) Beim Beschleunigen ergibt sich eine dynamische Achslastverschiebung nach hinten. D.h. die Vorderachse wird durch das Beschleunigen entlastet und die Hinterachse belastet. Damit steht weniger Traktion auf der angetrieben Vorderachse zur Verfügung und die Räder drehen durch und können das Drehmoment des Motors gar nicht auf die Strasse bringen. Das ist der Grund, wieso leistungsstarke Autos nie über Vorderradantrieb verfügen, da sie die Leistung (resp. das Drehmoment) gar nicht auf den Boden bringen können.
2) Die Vorderräder müssen alle Funktionen übernehmen:
- Antrieb (Beschleunigen)
- Bremsen (hier entsteht eine dynamische Achslastverschiebung nach vorne und die Bremsen der Vorderräder werden wesentlich stärker belastet als diejenigen der Hinterräder)
- Lenken
Die Hinterräder haben keine Funktion (natürlich geht es nicht ohne sie, da sonst das Auto nicht hinten kippen würde) ausser der Spurhaltung und dem Bremsen (in geringerem Masse als die Vorderräder). Damit ist auch der Reifenverschleiss der Vorderräder deutlich höher als der Hinterräder.
3) Beim Vorderradantrieb sind der Motor sowie das Getriebe und die Kupplung immer vorne. Damit ist der Schwerpunkt des Autos ebenfalls vorne und es übersteuert praktisch nie, sonder untersteuert nur. Dies dient der Fahrsicherheit, da Untersteuern wesentlich einfacher zu beherrschen ist als Übersteuern. Aus sportlicher Sicht, sucht man aber nicht möglichst viel Untersteuern, sondern ein möglichst gut ausbalanciertes Auto. Damit wird ein Auto mit Vorderradantrieb in Kurven immer langsamer sein als ein Auto mit Hinter- oder Allradantrieb.
Trotzdem verfügen die meisten Autos nach wie vor über Vorderradantrieb, weil er wesentlich praktischer in der Ausführung ist als der Hinterrad oder Allradantrieb:
Da der Motor bei einem Auto mit Vorderradantrieb immer vorne ist, wird keine Kardanwelle benötigt und die Kraft kann direkt auf die sehr nahe beim Motor liegenden Vorderräder geleitet werden. Nebst dem zusätzliche Gewicht und Material (Kosten) für die Kardanwelle hat sie vor allem einen spürbaren Einfluss auf den Innenraum des Autos, da sie vor allem bei den Rücksitzen den Fussraum abtrennt. Zudem untersteuern Autos mit Vorderradantrieb praktisch immer und ein Übersteuern ist kaum möglich, da das viel mehr Gewicht auf der Vorderachse ist als auf der Hinterachse und damit der Schwerpunkt des Autos weit vorne liegt. Damit ist der Vorderradantrieb nicht nur praktischer und günstiger, sondern sorgt auch für ein stabiles und praktisch narrensicheres Fahrverhalten. Nur die Sportlichkeit leidet darunter.
Markus