01.05.2014 - 12:43
Den ganzen Weg aus dem Parkhaus bis ich wieder zurück war hatte ich echt tierisch Bammel, dass irgendjemand merken könnte, dass GitTi's Zentralverriegelung nicht funktionierte. War halt ihre Art zu sagen, dass sie mich ganz leidenschaftlich liebt und dass ich nicht gehen soll. Und dass die Fenster nicht mehr ein Stück weit heruntergingen, wenn man am Türgriff zog, fand ich auch irgendwie irritierend. Nicht so die Zauberer. Dort wurde mir mit unbarmherzig logischem Ansatz bewiesen, dass ich inzwischen senil war: "Neee, das kann nicht sein, dass das Fenster sich schon gesenkt hat, wenn Sie den Türgriff angehoben haben, da täuschen Sie sich. Wissen Sie, es gab die Türen mit Mikroschaltern, die haben das so gemacht, wie Sie sagen. Die wurden aber erst ziemlich spät eingebaut. Bei Ihrem sind keine Schalter drin. Gucken Sie mal, ich heb den Türgriff an, und was hören Sie?" "Wissen Sie, ich bin nicht mehr der Jüngste und es zwickt mal hier und da, und die Augen, naja, und die Ohren, ach, sich wissen schon..." "Nein, nein, vertrauen Sie Ihren Ohren ruhig - wenn Sie nichts hören ist da nichts - kein "Klick", keine Mikroschalter, kein FensterherunterfahrenbeimTürgriffanheben."
Okay, meine Ohren waren in Ordnung - was zur Folge hatte, dass ich unter beginnender Senilität leiden musste, da ich felsenfest davon überzeugt war, dass dieses Fensterherunterfahren-beim-Türgriffanheben vor einiger Zeit noch richtig gut funktioniert hatte (und nicht erst beim Öffnen der Tür, dafür ist ein anderer Mikroschalter verantwortlich). Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr euch sowas von mega-sicher seit, dass etwas genau so funktioniert hat, wie ihr es in Erinnerung hattet? "Buon giorno" "Consigliere? Scusi Alfredo, ich bin es, ich bin mir aber nicht mehr ganz sicher, wer ich bin...(ich scheine mir aber sicher zu sein, dass ich noch weiß, wer ich letzte Woche war)". "Wir fahren zum Doc und der macht alles wieder gut...".
Nachdem der Doc einige Zeit mit GitTi verbracht hatte und feststellte, dass sie bockig war und mir dies mitteilte - der geneigte Leser erinnert sich an die Japan Geschichte in einem vorigen Post - erfuhr ich außerdem, wie ungeheuer aufwendig das Öffnen und Schließen der Türverkleidung in einem Maserati Coupé ist - das bedeutet jetzt nicht, dass die Türen unserer Autos von hübschen, feingliedrigen Norditalienerinnen montiert werden, die gerade so noch mit ihren zerbrechlich wirkenden Fingerchen mit traumhaft sicheren Bewegungen Mikroschalter montieren und Anschließen - nein, es bedeutet nur, dass wesentlich weniger attraktive norditalienische Mechaniker mit keineswegs feingliedrigen Fingern wesentlich länger brauchen, um den ganzen Krempel so in die Türen reinzupacken, dass er nicht wieder rausfällt. Meistens funktioniert das ganz gut, in meinem Fall hat es auf der linken Seite nicht ganz so gut geklappt - nach zehn Jahren hat sich der Schalter irgendwie gelöst und sich dann in Richtung Unterkante des Türinneren verabschiedet. Merke: Kein Mikroschalterklicken ist nicht gleich kein Mikroschalter eingebaut. Die Rückkehr zu vergangen geglaubter geistiger Leistungsfähigkeit hat zwar ganz gut Geld gekostet (was einer einfachen Logik folgt, da die Hände mittelgermanischer Mechaniker im Vergleich zu den Händen norditalienischer Mechaniker und diese wiederum im Vergleich mit den Händen imaginärer norditalienischer Mechanikerinnen... ich spar mir mal den Rest), aber was fühlt man sich gleich viel wohler! Ich kann jetzt leider nicht sagen, dass der Austausch einer kleinen Halterung auf der rechten Seite, die das Schloss und Mikroschalter und was weiß ich was noch festhält und mit ähnlichem Aufwand verbunden ist, dazu geführt hat, dass ich mich NOCH besser gefühlt hab. Wenn ich mir ansehe, was ich an Ersatzteilen noch übrig habe, die in dem Paket mit der benötigten kleinen Halterung enthalten sind, dann sollte ich vielleicht darüber nachdenken, ein zweites Coupé mit Ersatzteilen aufzubauen.
GitTi läuft jetzt super, sie gehorcht den Zügeln auf's Wort, sie bockt nicht, die Schalter surren, es macht eigentlich richtig Spaß, ihr Auslauf zu geben. Aber was hätte ich an Emotionen verpasst, wenn sie mich nicht so leidenschaftlich nicht hätte gehen lassen wollen...
Allen eine super schöne Geburtstagssaison!
Ralf
Okay, meine Ohren waren in Ordnung - was zur Folge hatte, dass ich unter beginnender Senilität leiden musste, da ich felsenfest davon überzeugt war, dass dieses Fensterherunterfahren-beim-Türgriffanheben vor einiger Zeit noch richtig gut funktioniert hatte (und nicht erst beim Öffnen der Tür, dafür ist ein anderer Mikroschalter verantwortlich). Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr euch sowas von mega-sicher seit, dass etwas genau so funktioniert hat, wie ihr es in Erinnerung hattet? "Buon giorno" "Consigliere? Scusi Alfredo, ich bin es, ich bin mir aber nicht mehr ganz sicher, wer ich bin...(ich scheine mir aber sicher zu sein, dass ich noch weiß, wer ich letzte Woche war)". "Wir fahren zum Doc und der macht alles wieder gut...".
Nachdem der Doc einige Zeit mit GitTi verbracht hatte und feststellte, dass sie bockig war und mir dies mitteilte - der geneigte Leser erinnert sich an die Japan Geschichte in einem vorigen Post - erfuhr ich außerdem, wie ungeheuer aufwendig das Öffnen und Schließen der Türverkleidung in einem Maserati Coupé ist - das bedeutet jetzt nicht, dass die Türen unserer Autos von hübschen, feingliedrigen Norditalienerinnen montiert werden, die gerade so noch mit ihren zerbrechlich wirkenden Fingerchen mit traumhaft sicheren Bewegungen Mikroschalter montieren und Anschließen - nein, es bedeutet nur, dass wesentlich weniger attraktive norditalienische Mechaniker mit keineswegs feingliedrigen Fingern wesentlich länger brauchen, um den ganzen Krempel so in die Türen reinzupacken, dass er nicht wieder rausfällt. Meistens funktioniert das ganz gut, in meinem Fall hat es auf der linken Seite nicht ganz so gut geklappt - nach zehn Jahren hat sich der Schalter irgendwie gelöst und sich dann in Richtung Unterkante des Türinneren verabschiedet. Merke: Kein Mikroschalterklicken ist nicht gleich kein Mikroschalter eingebaut. Die Rückkehr zu vergangen geglaubter geistiger Leistungsfähigkeit hat zwar ganz gut Geld gekostet (was einer einfachen Logik folgt, da die Hände mittelgermanischer Mechaniker im Vergleich zu den Händen norditalienischer Mechaniker und diese wiederum im Vergleich mit den Händen imaginärer norditalienischer Mechanikerinnen... ich spar mir mal den Rest), aber was fühlt man sich gleich viel wohler! Ich kann jetzt leider nicht sagen, dass der Austausch einer kleinen Halterung auf der rechten Seite, die das Schloss und Mikroschalter und was weiß ich was noch festhält und mit ähnlichem Aufwand verbunden ist, dazu geführt hat, dass ich mich NOCH besser gefühlt hab. Wenn ich mir ansehe, was ich an Ersatzteilen noch übrig habe, die in dem Paket mit der benötigten kleinen Halterung enthalten sind, dann sollte ich vielleicht darüber nachdenken, ein zweites Coupé mit Ersatzteilen aufzubauen.
GitTi läuft jetzt super, sie gehorcht den Zügeln auf's Wort, sie bockt nicht, die Schalter surren, es macht eigentlich richtig Spaß, ihr Auslauf zu geben. Aber was hätte ich an Emotionen verpasst, wenn sie mich nicht so leidenschaftlich nicht hätte gehen lassen wollen...
Allen eine super schöne Geburtstagssaison!
Ralf