Hallo zusammen.
Der Vanquish begegnete mir erstmals 2002 in James Bond "die another day".
Was mich an dem Wagen so faszinierte, war dieser einmalige Mix aus britischer Eleganz (und Gediegenheit) und bulliger Dynamik. Herrliche Linien, aufregend, klar, keinesfalls protzig.
Und dann war da dieser unglaubliche Sound.
2009 habe ich mir dann einen Vanquish aus 2003 zugelegt. Allerdings tat ich dies in jugendlichem Leichtsinn, denn ich hatte mich keinesfalls vorher ausreichend über das Fahrzeug und dessen Eigenheiten informiert.
2 Kupplungswechsel und wenige Monate später habe ich den Wagen dann wieder verkauft und mich sehr über mich selbst geärgert.
Es folgte ein Ferrari 612 - ein tolles Fahrzeug, aber wenn einen einmal das Vanquish-Virus gepackt hat, kommt man davon nicht mehr los.
So folgte im November 2012 erneut ein Vanquish. Diesmal der leicht modifizierte "S" mit dem bewährten 6.0 V12 und 528PS.
Im Vergleich zum "Non-S" unterscheidet sich der "S" äußerlich durch einen kaum sichtbar veränderten Kühlergrill, eine kleine Spoilerlippe unter dem Stossfänger vorne und - am Deutlichsten - durch den hochgezogenen Heckdeckel mit integriertem Bremslicht.
Die wichtigsten Änderungen fanden unter dem Blech statt.
528 statt 457PS, deutlich straffere Abstimmung, wesentlich bessere Bremsen, andere Felgen und eine viel präzisere Lenkung.
"
ALL ASTON MARTINS ARE RARE
VANQUISH S IS VERY SPECIAL"
So steht es im Prospekt geschrieben.
Der Vanquish hat damals viele negative Kritiken bekommen. Unvergessen Jeremy Clarksons "Test" bei Top Gear. Zu Unrecht, wie man klar sagen muss.
Der Vanquish verfügt über ein automatisiertes Schaltgetriebe. Hätte das Getriebe einen Gang runtergeschaltet, als Clarkson es wollte, hätte der Motor überdreht.
Ein Blick ins Owners Manual hätte genügt.
Wer sich von derartigen Geschichten nicht abschrecken lässt, bekommt ein High-Tech-Automobil vom Feinsten. Vorausgesetzt, man stört sich nicht am Ford-Schlüssel (und einigen Ford-Schaltern).
Der Vanquish entschädigt schnell.
Fuß voll auf die Bremse, Zündschlüssel drehen, beide Paddle gleichzeitig ziehen und damit das Getriebe in N(eutral) stellen - dann den illuminierten Start-Button drücken - und genießen.
Ein heiseres Röcheln aus zwei Endrohren ertönt. Der V12 ist erwacht.
Das Getriebe erfordert eine gewisse Aufmerksamkeit. Es ist ein manuelles Getriebe, welches ausschließlich durch Schaltpaddles bedient wird. Wenn ich zu sehr auf das Getriebe eingehe, füllt das hier mehrere Seiten. Also soviel - im Grunde fährt man den Vanquish wie einen Handschalter. Bei Gangwechseln lupfe ich jeweils sehr kurz das Gaspedal für einen Augenblick, dadurch werden die Gangwechsel sehr weich.
Am Ampel kann der 1. Gang eingelegt bleiben, nur bei längeren Stops sollte man in N schalten.
Der natürliche Feind eines Vanquish sind Staus und stockender Verkehr. Man muss zum vorausfahrenden Fahrzeug einen Abstand von ca. 2-3 Fahrzeuglängen lassen, wenn man aus dem Stillstand und N anfährt. 1. Gang einlegen und "smooth" aufs Gas. Ab und an braucht das Getriebe bis zu 2 Sekunden, um den 1. Gang einzulegen, weil im
System erst ein bestimmter Druck aufgebaut werden muss - daher der Abstand zum Vordermann. Denn wenn der Wagen erstmal rollt, nimmt er sehr schnell Gas an.
Das Fahrgefühl im Vanquish ist exakt das, was ich von einem GT erwarte - 1000km am Stück und du steigst entspannt aus.
Einerseits ist der Vanquish ein wunderbarer Reisewagen, andererseits ist der Wagen ein unterschätztes Biest.
Trotz fast zwei Tonnen Gewicht, wenn man den Wagen beherrscht und mit dem Getriebe umgehen kann, fährt er sich wie ein Sportwagen. Der direkte Konkurrent aus Maranello ist der 575M.
Dieser sieht zwar deutlich sportlicher aus, ist aber - wenn überhaupt - nur minimal agiler, was vor Allem an der F1-Schaltung liegt.
Man muss sich mit dem Getriebe des Vanquish definitiv erst vertraut machen, aber wenn man den Bogen raus hat, macht der Wagen einen Riesenspass. Für Rennstrecken ist er mir definitiv zu schade, das muss ich ehrlich sagen.
Mit den Jungs aus dem Owners Club (Vanquish Section) habe ich einen Haufen Verrückter gefunden.
Keineswegs sind Vanquish-Fahrer ausschließlich weißhaarig und tragen Cordhose zum Tweedsakko. Der Vanquish braucht viel Auslauf und ist viel zu schade, um als garage queen zu enden.
In meinen Augen ist das ein zu Unrecht unterschätztes Fahrzeug auf dem besten Weg zum Klassiker.
Ich habe den Vanquish im November 2012 mit 4000km vom Erstbesitzer gekauft. Inzwischen sind knapp 15.000km von mir gefahren worden.
Kurzstrecke fahre ich nicht, dafür aber mit Ganzjahreszulassung und im Winter mit passenden Winterrreifen (Bond ist mit dem Vanquish damals auch auf Eis gefahren). ;-)
Am Liebsten fahre ich mit dem Wagen längere Strecken, wie Hamburg-München, oder einfach durch die Lüneburger Heide. Natürlich ohne Musikbeschallung, denn das, was die Bypass-Auspuffanlage da fabriziert, ist besser als alle meine geliebten 80s-Songs. Er ist nicht aufdringlich laut, wie ich finde, er klingt nur einmalig schön.
Preislich findet man Non-S Vanquish ab 2002 wohl um die 70k bis zum "S"-Modell um 100k
Der Vanquish begegnete mir erstmals 2002 in James Bond "die another day".
Was mich an dem Wagen so faszinierte, war dieser einmalige Mix aus britischer Eleganz (und Gediegenheit) und bulliger Dynamik. Herrliche Linien, aufregend, klar, keinesfalls protzig.
Und dann war da dieser unglaubliche Sound.
2009 habe ich mir dann einen Vanquish aus 2003 zugelegt. Allerdings tat ich dies in jugendlichem Leichtsinn, denn ich hatte mich keinesfalls vorher ausreichend über das Fahrzeug und dessen Eigenheiten informiert.
2 Kupplungswechsel und wenige Monate später habe ich den Wagen dann wieder verkauft und mich sehr über mich selbst geärgert.
Es folgte ein Ferrari 612 - ein tolles Fahrzeug, aber wenn einen einmal das Vanquish-Virus gepackt hat, kommt man davon nicht mehr los.
So folgte im November 2012 erneut ein Vanquish. Diesmal der leicht modifizierte "S" mit dem bewährten 6.0 V12 und 528PS.
Im Vergleich zum "Non-S" unterscheidet sich der "S" äußerlich durch einen kaum sichtbar veränderten Kühlergrill, eine kleine Spoilerlippe unter dem Stossfänger vorne und - am Deutlichsten - durch den hochgezogenen Heckdeckel mit integriertem Bremslicht.
Die wichtigsten Änderungen fanden unter dem Blech statt.
528 statt 457PS, deutlich straffere Abstimmung, wesentlich bessere Bremsen, andere Felgen und eine viel präzisere Lenkung.
"
ALL ASTON MARTINS ARE RARE
VANQUISH S IS VERY SPECIAL"
So steht es im Prospekt geschrieben.
Der Vanquish hat damals viele negative Kritiken bekommen. Unvergessen Jeremy Clarksons "Test" bei Top Gear. Zu Unrecht, wie man klar sagen muss.
Der Vanquish verfügt über ein automatisiertes Schaltgetriebe. Hätte das Getriebe einen Gang runtergeschaltet, als Clarkson es wollte, hätte der Motor überdreht.
Ein Blick ins Owners Manual hätte genügt.
Wer sich von derartigen Geschichten nicht abschrecken lässt, bekommt ein High-Tech-Automobil vom Feinsten. Vorausgesetzt, man stört sich nicht am Ford-Schlüssel (und einigen Ford-Schaltern).
Der Vanquish entschädigt schnell.
Fuß voll auf die Bremse, Zündschlüssel drehen, beide Paddle gleichzeitig ziehen und damit das Getriebe in N(eutral) stellen - dann den illuminierten Start-Button drücken - und genießen.
Ein heiseres Röcheln aus zwei Endrohren ertönt. Der V12 ist erwacht.
Das Getriebe erfordert eine gewisse Aufmerksamkeit. Es ist ein manuelles Getriebe, welches ausschließlich durch Schaltpaddles bedient wird. Wenn ich zu sehr auf das Getriebe eingehe, füllt das hier mehrere Seiten. Also soviel - im Grunde fährt man den Vanquish wie einen Handschalter. Bei Gangwechseln lupfe ich jeweils sehr kurz das Gaspedal für einen Augenblick, dadurch werden die Gangwechsel sehr weich.
Am Ampel kann der 1. Gang eingelegt bleiben, nur bei längeren Stops sollte man in N schalten.
Der natürliche Feind eines Vanquish sind Staus und stockender Verkehr. Man muss zum vorausfahrenden Fahrzeug einen Abstand von ca. 2-3 Fahrzeuglängen lassen, wenn man aus dem Stillstand und N anfährt. 1. Gang einlegen und "smooth" aufs Gas. Ab und an braucht das Getriebe bis zu 2 Sekunden, um den 1. Gang einzulegen, weil im
System erst ein bestimmter Druck aufgebaut werden muss - daher der Abstand zum Vordermann. Denn wenn der Wagen erstmal rollt, nimmt er sehr schnell Gas an.
Das Fahrgefühl im Vanquish ist exakt das, was ich von einem GT erwarte - 1000km am Stück und du steigst entspannt aus.
Einerseits ist der Vanquish ein wunderbarer Reisewagen, andererseits ist der Wagen ein unterschätztes Biest.
Trotz fast zwei Tonnen Gewicht, wenn man den Wagen beherrscht und mit dem Getriebe umgehen kann, fährt er sich wie ein Sportwagen. Der direkte Konkurrent aus Maranello ist der 575M.
Dieser sieht zwar deutlich sportlicher aus, ist aber - wenn überhaupt - nur minimal agiler, was vor Allem an der F1-Schaltung liegt.
Man muss sich mit dem Getriebe des Vanquish definitiv erst vertraut machen, aber wenn man den Bogen raus hat, macht der Wagen einen Riesenspass. Für Rennstrecken ist er mir definitiv zu schade, das muss ich ehrlich sagen.
Mit den Jungs aus dem Owners Club (Vanquish Section) habe ich einen Haufen Verrückter gefunden.
Keineswegs sind Vanquish-Fahrer ausschließlich weißhaarig und tragen Cordhose zum Tweedsakko. Der Vanquish braucht viel Auslauf und ist viel zu schade, um als garage queen zu enden.
In meinen Augen ist das ein zu Unrecht unterschätztes Fahrzeug auf dem besten Weg zum Klassiker.
Ich habe den Vanquish im November 2012 mit 4000km vom Erstbesitzer gekauft. Inzwischen sind knapp 15.000km von mir gefahren worden.
Kurzstrecke fahre ich nicht, dafür aber mit Ganzjahreszulassung und im Winter mit passenden Winterrreifen (Bond ist mit dem Vanquish damals auch auf Eis gefahren). ;-)
Am Liebsten fahre ich mit dem Wagen längere Strecken, wie Hamburg-München, oder einfach durch die Lüneburger Heide. Natürlich ohne Musikbeschallung, denn das, was die Bypass-Auspuffanlage da fabriziert, ist besser als alle meine geliebten 80s-Songs. Er ist nicht aufdringlich laut, wie ich finde, er klingt nur einmalig schön.
Preislich findet man Non-S Vanquish ab 2002 wohl um die 70k bis zum "S"-Modell um 100k