20.01.2013 - 16:04
In meiner Straße wohnt ein Mann, nennen wir ihn einfach Herr N. der eigentlich nie mit mir sprach auch wenn ich höflich grüßte. Ein bisschen änderte sich der Zustand nachdem ich mir vor ein paar Jahren einen älteren Jaguar XK 8 anschaffte, seitdem wurde mein Gruß erwidert und in ganz seltenen Fällen auch das Wort an mich gerichtet. "Hallo, Jaguar schon zugelassen?" so oder so ähnlich.
Seit Anfang November ist alles anders und meine Welt dreht sich in eine neue Richtung, Feuerwerk ohne Silvester, Champagner zum Frühstück und Herr N. verwickelte mich in ein längeres Gespräch. Was war passiert? Genau, ich hatte mir einen Maserati gekauft (4200 CC Coupe der Ordnung halber).
"Ich hab noch so einen alten, na wie heißen die schnell noch, M, Mise komischer Name, ach ja Maserati Mistral irgendwo stehen, hab ich 1990 das letzte mal bewegt. Das Gespräch endete leider abrupt, da es im Rahmen einer Weihnachtsfeier stattfand und es zu gewissen Ausschweifungen kam, wir verloren uns aus den Augen.
Mistral? Ja genau, gebaut von 1963-69, letzter Reihensechszylinder, Karosserie von Frua mit drei verschiedenen Motorversionen.
Die Zeit verging, doch das Gespräch spukte in meinem Hirn herum, irgendwann fasste ich mir ein Herz, rief ihn an und belaberte ihn so lange bis er zusagte: "Na wegen mir, können ja mal hinfahren und du kannst ihn sehen". Er duzte mich, cool, sind wir jetzt schon gute Bekannte?
Samstag, 14 Uhr war ausgemacht, wo bleibt er nur, keine Fotos von ihm und ansonsten keine weiteren Informationen über den Standort war die Abmachung, da kam er endlich um die Ecke.
Nach kurzer Fahrt, nicht mit verbundenen Augen aber mit zunehmender Pulsbeschleunigung erreichten wir eine alte Villengegend.
Doppelgarage, Trommelwirbel, Tor auf......, schaut euch einfach nur die Bilder an.
Maserati Mistral Coupe, Bj 1964, Einspritzer, damit eigentlich das erste Baujahr da 1963 nur ein Frua Prototyp entstanden war, wunderschöne Speichenfelgen, später hatten sie leider aus meiner Sicht hässliche Normalfelgen.
Herr N. hatte den Wagen 1990 auf einer Auktion in Californien gekauft. Auf meine Frage: War das schwierig?" "Man muss nur lange genug den Arm hochhalten". So, So.
Danach wurde der Wagen nach England verschifft, dort müssen (oder mussten?) reimportierte Europäer keinen Zoll zahlen. Von dort hat er ihn dann eigenhändig nach Deutschland gefahren.
Er nahm noch kurz an einer Oldtimerrallye teil, blieb aber wegen Elektromukken liegen und befindet sich seitdem im Dornröschenschlaf
Ich hatte mit einem typischen Scheunenfund gerechnet, Rost, Nagetierreste im Fahrgastraum, fehlende Teile oder so, kennt man ja, war aber nicht, Staub, ein paar Kisten, bröckelnder Deckenputz und Staubtrocken.
Das Auto war schon einmal restauriert worden und soweit ich sehen konnte, fehlte bis auf das Lenkrad nichts, sogar der alte Angebotszettel von der Auktion lag noch hinter der Windschutzscheibe.
Nostalgische Gefühle kamen in mir hoch, selbst Jahrgang 1959, also ein Auto aus meiner Kindheit, all die alten Beschriftungen und Details, mir wurde richtig warm ums Herz.
Herr N. hat mich für Sonntag zum Neujahrstreffen seines Automobilclubs eingeladen, vielleicht sind wir jetzt wirklich sowas wie Freunde, oder?
Viel Spaß beim Betrachten der Bilder, ich werde weiter vom Leben des Mistrals berichten.
Tanti Saluti oder so
Signore Alfredo (Ulrich)
Seit Anfang November ist alles anders und meine Welt dreht sich in eine neue Richtung, Feuerwerk ohne Silvester, Champagner zum Frühstück und Herr N. verwickelte mich in ein längeres Gespräch. Was war passiert? Genau, ich hatte mir einen Maserati gekauft (4200 CC Coupe der Ordnung halber).
"Ich hab noch so einen alten, na wie heißen die schnell noch, M, Mise komischer Name, ach ja Maserati Mistral irgendwo stehen, hab ich 1990 das letzte mal bewegt. Das Gespräch endete leider abrupt, da es im Rahmen einer Weihnachtsfeier stattfand und es zu gewissen Ausschweifungen kam, wir verloren uns aus den Augen.
Mistral? Ja genau, gebaut von 1963-69, letzter Reihensechszylinder, Karosserie von Frua mit drei verschiedenen Motorversionen.
Die Zeit verging, doch das Gespräch spukte in meinem Hirn herum, irgendwann fasste ich mir ein Herz, rief ihn an und belaberte ihn so lange bis er zusagte: "Na wegen mir, können ja mal hinfahren und du kannst ihn sehen". Er duzte mich, cool, sind wir jetzt schon gute Bekannte?
Samstag, 14 Uhr war ausgemacht, wo bleibt er nur, keine Fotos von ihm und ansonsten keine weiteren Informationen über den Standort war die Abmachung, da kam er endlich um die Ecke.
Nach kurzer Fahrt, nicht mit verbundenen Augen aber mit zunehmender Pulsbeschleunigung erreichten wir eine alte Villengegend.
Doppelgarage, Trommelwirbel, Tor auf......, schaut euch einfach nur die Bilder an.
Maserati Mistral Coupe, Bj 1964, Einspritzer, damit eigentlich das erste Baujahr da 1963 nur ein Frua Prototyp entstanden war, wunderschöne Speichenfelgen, später hatten sie leider aus meiner Sicht hässliche Normalfelgen.
Herr N. hatte den Wagen 1990 auf einer Auktion in Californien gekauft. Auf meine Frage: War das schwierig?" "Man muss nur lange genug den Arm hochhalten". So, So.
Danach wurde der Wagen nach England verschifft, dort müssen (oder mussten?) reimportierte Europäer keinen Zoll zahlen. Von dort hat er ihn dann eigenhändig nach Deutschland gefahren.
Er nahm noch kurz an einer Oldtimerrallye teil, blieb aber wegen Elektromukken liegen und befindet sich seitdem im Dornröschenschlaf
Ich hatte mit einem typischen Scheunenfund gerechnet, Rost, Nagetierreste im Fahrgastraum, fehlende Teile oder so, kennt man ja, war aber nicht, Staub, ein paar Kisten, bröckelnder Deckenputz und Staubtrocken.
Das Auto war schon einmal restauriert worden und soweit ich sehen konnte, fehlte bis auf das Lenkrad nichts, sogar der alte Angebotszettel von der Auktion lag noch hinter der Windschutzscheibe.
Nostalgische Gefühle kamen in mir hoch, selbst Jahrgang 1959, also ein Auto aus meiner Kindheit, all die alten Beschriftungen und Details, mir wurde richtig warm ums Herz.
Herr N. hat mich für Sonntag zum Neujahrstreffen seines Automobilclubs eingeladen, vielleicht sind wir jetzt wirklich sowas wie Freunde, oder?
Viel Spaß beim Betrachten der Bilder, ich werde weiter vom Leben des Mistrals berichten.
Tanti Saluti oder so
Signore Alfredo (Ulrich)