29.10.2008 - 11:50
Schönen guten Morgen, Forum!
Ich bin derzeit leider durch eine Krankheit am Dienst gehindert, und damit mir zu Hause der Himmel nicht auf den Kopf fällt, gibt es ja zum Glück das internet.
Und wenn man nicht arbeiten darf, kommt man ja auf dumme Gedanken. Wenn diese dummen Gedanken konkreter werden, fängt man an zu recherchieren, um dann irgendwann auf dieses Forum zu stoßen.
Bevor ich mich hier in den Hintergrund zurückziehen und erstmal viel lesen und ggf dumme Fragen stellen werde, möchte ich mich einmal kurz vorstellen:
Vorname Martin, Nachname tut nichts zur Sache, Beruf: Führungsverwendung im öffentlichen Dienst.
Neben anderen Hobbies (Sport, Reisen, Photographie) auch offensichtlich ziemlich autoverrückt.
Schon bei meinem ersten Auto stand ein Maserati biturbo zur Debatte. Ich hatte mich dann stattdessen für einen Saab 900 turbo 16 S entschieden, weil mir der damals solider erschien. Außerdem mag ich eigenwilliges Design, und der alte Saab-16V ohne Kat geht wie die Seuche. (Auf dieses Auto bezieht sich übrigens auch mein Nickname, schließlich handelte es sich dabei um einen 84er turbo16S, der außerhalb Deutschlands "aero" hieß, und da sich aero nunmal leichter spricht und schneller schreibt als "turbosechzehness" war der nick unvermeidlich.)
Rückblickend wäre der Maserati allerdings wahrscheinlich kaum teurer geworden.
Mein weiteres Autofahrerleben beeinhaltete zwei Saab 90, zwei 900 turbo 8V sowei zwei Mercedes Diesel, w123, einmal die 200er Wanderdüne und einen 300d.
Derzeit fahre ich im Alltag einen ziemlich rattigen, aber technisch und karosserieseitig halbwegs brauchbaren Saab 900 turbo 16 V sedan, sowie als Sommerspielzeug meine Diplomatentaxe, einen 560 SEL.
Hier geht es zu Schneewittchen, und hier gibt es einen (unvollständigen) Überblick über meine sonstige automobile Karriere einschließlich der Diplomatentaxe, die übrigens zu meiner großem Freude und Dankbarkeit für würdig befunden wurde, in Zukunft in einer Randnotiz auf http://www. fuenfkommasechs.de erwähnt zu werden.
Tja, und nun wurde irgendwie die Erinnerung an frühere Jahre mit Autoquartetten und Trumpf!-Spielen wieder geweckt.
Allerdings werden mich das Schneewittchen und die Diplomatentaxe noch eine Weile voll in Anspruch nehmen, so daß der Maserati erst nach Abschluß aller "Grundinstandsetzungsmaßnahmen", wahscheinlich also in ungefähr ein bis zwei Jahren in Frage käme.
Das macht aber nichts, so bietet sich die Gelegenheit erst einmal ein etwas reinzuhorchen in die Materie und sich einen Überblick zu verschaffen.
Nach allem, was ich in den letzten Tagen erlesen habe, handelt es sich beim biturbo um eine Verkörperung des Bösen, jedenfalls wenn wenn man meine bisherigen automobilen Dogmen zu Grunde legt:
- V6. So etwas baut man nicht, das ist vollkommen sinnlos. Das selbe Ergebnis läßt sich auch mit einem Reihenvierzylinder erreichen, und wenn man unbedingt sechs Zylinder verbauen möchte, dann haben diese in Reihe zu stehen.
- McPherson Vorderachse. Spargelump. Poltert und geht kaputt, außerdem kann man da nichts einstellen. Eine anständige Vorderachse hat Doppeldreieckslenker.
- die Dauerhaftigkeit wichtiger Bestandteile scheint im Lastenheft nicht enthalten gewesen zu sein.
Hinzu kommen wohl noch eine fragwürdige Eratzteilversorgung und eine absolute Wartungsfeindlichkeit.
Komischerweise reizt mich das Auto trotzdem. Außerdem habe ich mir als Saab-Turbo-Fahrer neben einem gewissen automobilen Grundverständnis auch eine gehörige Leidensfähigkeit entwickelt.
Nun saß ich neulich in München mit einer alten Freundin (nein, nur die Freundschaft ist alt, die Dame hingegen jung) bei einem Kaffee auf der Leopoldstraße. Jetzt, gegen Ende ihres Studiums, beginnt sie mit dem Erwerb ihrer Fahrerlaubnis. So kam es, daß wir uns auch über Autos unterhielten. Dabei sagte sie, mit niedlichem russischen Akzent:
"Weißt Du, Auto ist auch immer Kommunikation. Gibt es bei mir auf Arbeit junge Mann, fährt nur alte Autos. Aber ist immer gut gekleidet, und schöne Autos, das ist so wie sein Stil. Habe ich auch gedacht bei Dir mit dem Mercedes, am Anfang. Aber Saab? Weißt du, ich glaube, Du brauchst Probleme, sonst bist Du nicht glücklich."
Ich bin offensichtlich durchschaut.
Ich habe mich, mich an Nataschas Einschätzung haltend, natürlich sofort auf einen Vergaser eingeschossen. Am liebsten als S. (Bin durch den Saab, was Fahrwerke und Fahrverhalten angeht, etwas verwöhnt.)
Ich dachte daran, mir günstig einen notorischen Pflegefall zu anzulachen.
Das Auto muß nicht fahren, ich kann es trocken und sicher unterstellen, ein Alltagsfahrzeug ist ja vorhanden.
Selberschrauben wird in der nächsten zeit etwas schwieriger, da die dazu benötigte Infrastruktur berufsbedingt etwas entfernt ist, aber wozu hat man denn ab und an Urlaub? Das Projekt kann also durchaus langfristiger angelegt sein, zumal durchaus die Hoffnung besteht, daß ich demnächst in die Nähe meiner heiligen Hallen versetzt werden könnte.
An Karosseriearbeiten komme ich günstig heran, ich kenne einen Motorenbauer und habe dazu noch einen Spezi, der völlig skrupellos an allem schraubt, was irgendwie exotisch ist. Der hat zumindest schon mal mehr als einen Maseratimotor in den Fingern gehabt, zwar unaufgeladen und auch manchmal in Citroen-Karosserien, aber immerhin. Dazu noch tonnenweise Erfahrung sowohl mit Turbomotoren als auch mit völlig wahnsinnigen und wartungsfeindlichen französischen Konstruktionen - ich denke mal, das ist als Sicherunsgnetz für den Anfang nicht so schlecht.
Mit einem herzlichen Dank an den bis hierhin gelesen habenden ziehe ich mich jetzt wieder in die elektronische Finsternis des Hintergrundprozesses zurück und gucke mir das Spektal Maserati interessiert weiter an.
Ich bin derzeit leider durch eine Krankheit am Dienst gehindert, und damit mir zu Hause der Himmel nicht auf den Kopf fällt, gibt es ja zum Glück das internet.
Und wenn man nicht arbeiten darf, kommt man ja auf dumme Gedanken. Wenn diese dummen Gedanken konkreter werden, fängt man an zu recherchieren, um dann irgendwann auf dieses Forum zu stoßen.
Bevor ich mich hier in den Hintergrund zurückziehen und erstmal viel lesen und ggf dumme Fragen stellen werde, möchte ich mich einmal kurz vorstellen:
Vorname Martin, Nachname tut nichts zur Sache, Beruf: Führungsverwendung im öffentlichen Dienst.
Neben anderen Hobbies (Sport, Reisen, Photographie) auch offensichtlich ziemlich autoverrückt.
Schon bei meinem ersten Auto stand ein Maserati biturbo zur Debatte. Ich hatte mich dann stattdessen für einen Saab 900 turbo 16 S entschieden, weil mir der damals solider erschien. Außerdem mag ich eigenwilliges Design, und der alte Saab-16V ohne Kat geht wie die Seuche. (Auf dieses Auto bezieht sich übrigens auch mein Nickname, schließlich handelte es sich dabei um einen 84er turbo16S, der außerhalb Deutschlands "aero" hieß, und da sich aero nunmal leichter spricht und schneller schreibt als "turbosechzehness" war der nick unvermeidlich.)
Rückblickend wäre der Maserati allerdings wahrscheinlich kaum teurer geworden.
Mein weiteres Autofahrerleben beeinhaltete zwei Saab 90, zwei 900 turbo 8V sowei zwei Mercedes Diesel, w123, einmal die 200er Wanderdüne und einen 300d.
Derzeit fahre ich im Alltag einen ziemlich rattigen, aber technisch und karosserieseitig halbwegs brauchbaren Saab 900 turbo 16 V sedan, sowie als Sommerspielzeug meine Diplomatentaxe, einen 560 SEL.
Hier geht es zu Schneewittchen, und hier gibt es einen (unvollständigen) Überblick über meine sonstige automobile Karriere einschließlich der Diplomatentaxe, die übrigens zu meiner großem Freude und Dankbarkeit für würdig befunden wurde, in Zukunft in einer Randnotiz auf http://www. fuenfkommasechs.de erwähnt zu werden.
Tja, und nun wurde irgendwie die Erinnerung an frühere Jahre mit Autoquartetten und Trumpf!-Spielen wieder geweckt.
Allerdings werden mich das Schneewittchen und die Diplomatentaxe noch eine Weile voll in Anspruch nehmen, so daß der Maserati erst nach Abschluß aller "Grundinstandsetzungsmaßnahmen", wahscheinlich also in ungefähr ein bis zwei Jahren in Frage käme.
Das macht aber nichts, so bietet sich die Gelegenheit erst einmal ein etwas reinzuhorchen in die Materie und sich einen Überblick zu verschaffen.
Nach allem, was ich in den letzten Tagen erlesen habe, handelt es sich beim biturbo um eine Verkörperung des Bösen, jedenfalls wenn wenn man meine bisherigen automobilen Dogmen zu Grunde legt:
- V6. So etwas baut man nicht, das ist vollkommen sinnlos. Das selbe Ergebnis läßt sich auch mit einem Reihenvierzylinder erreichen, und wenn man unbedingt sechs Zylinder verbauen möchte, dann haben diese in Reihe zu stehen.
- McPherson Vorderachse. Spargelump. Poltert und geht kaputt, außerdem kann man da nichts einstellen. Eine anständige Vorderachse hat Doppeldreieckslenker.
- die Dauerhaftigkeit wichtiger Bestandteile scheint im Lastenheft nicht enthalten gewesen zu sein.
Hinzu kommen wohl noch eine fragwürdige Eratzteilversorgung und eine absolute Wartungsfeindlichkeit.
Komischerweise reizt mich das Auto trotzdem. Außerdem habe ich mir als Saab-Turbo-Fahrer neben einem gewissen automobilen Grundverständnis auch eine gehörige Leidensfähigkeit entwickelt.
Nun saß ich neulich in München mit einer alten Freundin (nein, nur die Freundschaft ist alt, die Dame hingegen jung) bei einem Kaffee auf der Leopoldstraße. Jetzt, gegen Ende ihres Studiums, beginnt sie mit dem Erwerb ihrer Fahrerlaubnis. So kam es, daß wir uns auch über Autos unterhielten. Dabei sagte sie, mit niedlichem russischen Akzent:
"Weißt Du, Auto ist auch immer Kommunikation. Gibt es bei mir auf Arbeit junge Mann, fährt nur alte Autos. Aber ist immer gut gekleidet, und schöne Autos, das ist so wie sein Stil. Habe ich auch gedacht bei Dir mit dem Mercedes, am Anfang. Aber Saab? Weißt du, ich glaube, Du brauchst Probleme, sonst bist Du nicht glücklich."
Ich bin offensichtlich durchschaut.
Ich habe mich, mich an Nataschas Einschätzung haltend, natürlich sofort auf einen Vergaser eingeschossen. Am liebsten als S. (Bin durch den Saab, was Fahrwerke und Fahrverhalten angeht, etwas verwöhnt.)
Ich dachte daran, mir günstig einen notorischen Pflegefall zu anzulachen.
Das Auto muß nicht fahren, ich kann es trocken und sicher unterstellen, ein Alltagsfahrzeug ist ja vorhanden.
Selberschrauben wird in der nächsten zeit etwas schwieriger, da die dazu benötigte Infrastruktur berufsbedingt etwas entfernt ist, aber wozu hat man denn ab und an Urlaub? Das Projekt kann also durchaus langfristiger angelegt sein, zumal durchaus die Hoffnung besteht, daß ich demnächst in die Nähe meiner heiligen Hallen versetzt werden könnte.
An Karosseriearbeiten komme ich günstig heran, ich kenne einen Motorenbauer und habe dazu noch einen Spezi, der völlig skrupellos an allem schraubt, was irgendwie exotisch ist. Der hat zumindest schon mal mehr als einen Maseratimotor in den Fingern gehabt, zwar unaufgeladen und auch manchmal in Citroen-Karosserien, aber immerhin. Dazu noch tonnenweise Erfahrung sowohl mit Turbomotoren als auch mit völlig wahnsinnigen und wartungsfeindlichen französischen Konstruktionen - ich denke mal, das ist als Sicherunsgnetz für den Anfang nicht so schlecht.
Mit einem herzlichen Dank an den bis hierhin gelesen habenden ziehe ich mich jetzt wieder in die elektronische Finsternis des Hintergrundprozesses zurück und gucke mir das Spektal Maserati interessiert weiter an.