Maserati und "Teller warme Suppe" finden endlich zusammen

[Don Jupp]

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,678856,00.html 

Vielleicht sollte der gute Mann auf einen Wagen der Biturbo-Ära zurückgreifen, dann kann er - wenn mal der spontane Hunger droht - das Gefährt schnell eintauschen ;-)

Und nun die moralische Frage: Kann man so was bringen?

Kann ihn schon verstehen, er sagt ja einiges richtiges. Warum ist es bei einem Bordellbesitzer legitim, dass der Ferrari fährt, einem "erfolgreichen Armenhelfer" jedoch wird ein Maserati verwehrt?

Mein Kritikpunkt an seiner Fahrzeugwahl ist einer, der im Artikel nicht so deutlich rauskommt: Jemand der in einem solchen sozialen Umfeld arbeitet wie er, grenzt sich über einen Quattroporte vollkommen unsensibel gegenüber den Menschen ab, die er betreut. Ich kann mir natürlich kein Psychogram über den Herren erlauben, aber was will er aussagen, wenn er bei Hilfsbedürftigen im Maserati vorfährt? Die Erfolge, die er wohl zu verzeichnen hat, scheinen ihn etwas abheben zu lassen...Nächstenliebe zu praktizieren heißt nicht, gottgleich zu sein.

Deswegen, aus Respekt oft verzweifelten Menschen gegenüber, fände ich einen Skoda Superb o.ä. als Firmenwagen angebrachter. Privat kann er ja machen, was er will.

Was meinen die Forenmitglieder, würden wir Harald Unterschlupf bei uns gewähren und uns vorbehaltlos mit ihm an "seinem" QP erfreuen?

Grüße
Don Jupp

[Sylvester]

Mich stört nur, dass er das Fahrtenbuch verweigert. Denn das zeugt wirklich von Ignoranz!

[Maseratiandy]

.......vielleicht ist er ja schon in unserem Forum Mitglied, wer weiss.

[hoehenberger]

Hello allerseits,

ja, da bleibt einem schon die Spucke weg ... hab das auch gelesen.
Natürlich soll jeder das Auto fahren, welches er will. Maserati natürlich bevorzugt! Und die übliche von Neid und Missgunst geprägte Debatte in Deutschland nervt mich auch immer wieder. ABER:
Auf die Frage "Warum ist es bei einem Bordellbesitzer legitim, dass der Ferrari fährt, einem "erfolgreichen Armenhelfer" jedoch wird ein Maserati verwehrt?" gibt es eine glasklare Antwort: Weil die "Firma" dieses "Armenhelfers" massiv öffentliche Gelder abgreift. Von 15 Mio. direkten Zuschüssen im letzten Jahr ist die Rede. Er lässt sich den Luxuswagen also praktisch ordentlich von der Öffentlichkeit mitbezahlen - und das geht leider garnicht.
Dass er ein Fahrtenbuch ablehnt, hat nur einen einzigen Grund: Er benutzt den "Firmen"-Wagen weitgehend privat, und das darf nicht herauskommen.
Heuwägelchen! Als selbstständiger Einzelunternehmer weiss ich wovon ich spreche.

Mit Grüßen,
hoehenberger
Quattroporte 2.8 (vollständig bezahlt mit selbst erwirtschaftetem Geld und ohne öffentliche Zuschüsse)

[ramuellert]

Meine Meinung zum Thema:

www.ramuellert.com/Treber.htm 

Fröhliche Grüße aus Stuttgart,
ramuellert.

[Rodolfo]

Mich stört dabei nur der Aspekt der Gemeinnützigkeit. Er bekommt ja eine Entlohnung, davon kann er sich privat kaufen was er mag, solange diese Kohle überhaupt für einen QP reicht. Aber für einen gemeinnützigen Verein einen QP als "Firmenwagen", auch noch mit Chauffeur, wie es in unserer tageszeitung gestern stand, das ist untragbar!

Allerdings stört mich auch der Beigeschmack: Maserati = too much. Was wäre, wenn der Herr einen BMW 7er oder einen Audi A8, beide mindestens gleich teuer, fahren würde. Ich bin überzeugt, dass die Bürgerseele nicht aufkochen würde und unser Meinungs-Vorreiter Spiegel hätte garantiert kein Interesse an so einem "unwichtigen" Thema gehabt!

[pantera874]

In Wirklichkeit soll dieser Wagen die Obdachlosen motivieren, die Ärmel hochzukrempeln, und Leistung zu erbringen. Jeder ist seines Glückes Schmied, man muss nur wollen, jeder kann Erfolg haben. Tschakka!

[Hardy Konnerth]

Ja, die Medien! Die sind der eigentliche Grund dafür dass so ein Thema hochkocht.
Dennoch muss man sagen, dass jemand der einen Immobilienpool erarbeitet hat und ein Fahrzeug der Luxusklasse, egal ob 7er oder S-Klasse, für eine gemeinnützige Einrichtung anschafft, sein Verständnis für ärmere Menschen gefährdet. Wir sind in Deutschland, hier wird besonders genau geschaut und es gelingt nur wenigen glaubwürdig zu bleiben, die sich mit Luxusgütern umgeben. Ich halte das Anschaffen eines Maserati im Sinne der Gemeinnützigkeit für überflüssig. Unabhängig davon ob ich die Marke liebe, ist dies nicht notwendig. Wenn ich dies aus privatem Interesse und mit eigenen finanziellen Mitteln tue, ist dies etwas anderes. Der sozialen Einrichtung könnte das weniger ausgegebene Geld für ein günstigeres Fahrzeug für andere soziale und sinnvolle Zwecke zu Gute kommen. Auch sind die Unterhaltungs- und Folgekosten unverhältnismässig. Mann stelle sich vor, man spendet nach Afrika. Dort fährt die Geschäftsführung der Einrichtung Maserati. Wie war das noch? 20cent am Tag[/i] können ein Leben retten!?

Meine Meinung!

HK

[Thorsten Ruge]

Also, für meinen Lamborghini(Trecker) aus Bienenbüttel hatte ich 1982 auch irgendwelche staatlichen Zuschüsse/steuerlichen Absatz erhalten, fühlte mich sauwohl dabei. Irgendwann konnte ich auch mein SeaRay-Boot, als ich es noch hatte, nachweislich als Kundeneierschaukel zum Verkauf von Milchkühen nach Algerien, o. war's Marokko?, zeitweise mit absetzen.
Nun brauche ich einen Grund, um mir die Anschaffung eines California unterstützen zu lassen,- vielleicht wegen der THW-Vorstandsmitgliedschaft als Schneepflug für ehrenamtliches Räumen unserer kleinen Landstrasse,- der an die 500 Pferdchen wegen, stark, aber platzsparend beim Unterstellen? Irgendwas muss da doch gehen?

[Hardy Konnerth]

So habe ich das noch gar nicht gesehen! Ich suche auch schon die ganze Zeit nach einem triftigen Grund mir ein Atom-U-Boot zuzulegen. Hatte eigentlich vor ein Diskothek daraus zu machen und es in Klavierlack zu lackieren sowie eine Cocktailbar im Reaktorraum einzubauen. Aber so ein Quatsch....ich schlage alles in Leder aus und mach da einen Swinger-Club rein und verkauf es dem Finanzamt als Eisbrecher...gute Idee Thorsten!

Gruß und Kuss

HK