Vergleich Maserati Coupe CC und Grand Sport anhand von Daten aus der Zeitschrift Sport Auto
Die vorliegende Untersuchung interpretiert Daten und Beschreibungen aus Sport Auto 10/2002 und 09/2005
1) Beurteilung der Vergleichbarkeit der vorliegenden Datensätze
Beide Coupes weisen ein vergleichbares Gewicht auf.
Coupe CC : 1686 kg vollgetankt
Grandsport : 1672 kg vollgetankt
Die Achsübersetzung ist in beiden Fällen mit 3,73 : 1 identisch, das trifft auch auf die Übersetzung der Gänge 1 … 5 zu. Der 6. Ist mit 0,848 : 1 im Coupe CC um 3,3% kürzer übersetzt als der Grandsport mit 0,820 : 1 .
Klimatische Randbedingungen der Tests :
Coupe CC : 1014 mbar bei 26°C ergibt eine Luftdichte von 1,166 kg/m^3
Grandsport : 1018 mbar bei 21°C ergibt 1,191 kg/m^3 (2,1% Luftmasse als Füllungsvorteil für den Grandsport)
Bereifung :
Coupe CC 235/40 Michelin Sport Pilot auf 7*18Zoll Felge vorn und 265/35 auf 9x18 Zoll hinten
Grandsport : 235/35 Pirelli P Zero Rosso auf 8x 19 Zoll Felge vorn und 265/30 auf 9,5x19 Zoll hinten
Die Bereifung sollte in beiden Fällen den Gripp beim Beschleunigungsvorgang und Bremsen im Wesentlichen dominieren. Beim Bremsen von 200 auf null liegt dann auch der Pirelli mit durchschnittlich 10,5 m/s^2 vor dem Michelin mit 10,1 m/s^2. Deutlicher wird der Einfluß der Bereifung auf das Gripp und Bremsvermögen in der Ameisenkurve in Hockenheim, wo der Pirelli P Zero Rosso mit 10,8 m/s^2 dem Michelin mit 10,1 m/s^2 klar die Rückleuchten zeigt. So wird klar, das die Reifen eine Beitrag zu der deutlich verbesserten Rundenzeit auf der Nordschleife haben. Hier zeigt der Grandsport mit 8:18 min, was in diesem wunderschön designten Coupe steckt. Das Coupe CC blieb anno 2002 mit 8:30 deutlich unter den Möglichkeiten dieses Fahrzeugs. Als Problem wurde die zu weiche Federung bei gleichzeitig zu straffer Dämpfung zu zeitweitem Fahrbahnkontaktverlust speziell an der Vorderachse führte. Die zu weichen Spabis sowie die Felgenbreite des zum Test angetretenen Coupes trugen ebenfalls zu mäßiger Querdynamik bei. Also eine 8:18 er Zeit mit dem Grandsport, das ist wahrlich eine gute Zeit. Doch wäre da nicht noch mehr drin gewesen? Ich meine schon, denn in den von Sport Auto veröffentlichten Daten steckt die Antwort. Sport Auto attestiert dem Grandsport trotz nur 10 PS mehr eine deutlich verbessertes Beschleunigungsvermögen. Das ist wahr, dürfte aber andere Ursachen haben als Sport Auto vermutet. Der Grandsport beschleunigt in 2,3s auf 60 km/h, was wie wir wissen im 1. Gang erreicht wird. Aufgrund der Achslastverteilung von 53,1% : 46,9% erfolgt die Beschleunigung an der Haftgrenze der Reifen. Und hier profitiert der Grandsport vom oben herausgearbeiteten Vorteil der Pirelli P Zero Rosso Bereifung. Der volle Satz an Einflußfaktoren ist der Reibbeiwert der Fahrbahn, Negativanteil des Profils, Gesamtübersetzung , Drehmoment des Motors auch beeinflußt durch die 2,1% absoluten Füllungsvorteil des Grandsport durch die klimatischen Testrandbedingungen und einen minimalen Gewichtsvorteil von 14kg. Also 0,4s auf das Coupe CC herausgefahren, doch wenn für beide der Gripp voll einsetzt, verliert der Grandsport trotz leichter Vorteile 0,7s und liegt mit 17,1s zu 16,8s hinter dem Coupe CC. Bei 2,1% Vorteil der angesaugten Luftmasse hätte der Grandsport die 0,4s Vorsprung auf das Coupe CC weiter ausbauen müssen. Das Ziel wären etwa eine 16,5 er Zeit auf 200 gewesen. Ein Blick auf die Rundenzeiten in Hockenheim zeigt eine 1:16,2 er Zeit für den Grandsport und so 3s schneller als das Coupe CC im Oktober 2002. Hier zeigt sich auch, das der Grandsport mit 103 km/h aus der Südkurve auf 184 km/h auf der Zielgeraden hochbeschleunigt. Das macht 81 km/h Geschwindigkeitszuwachs. Hier kommt das Coupe CC mit eher gemütlichen 97 km/h raus und beschleunigt auf 180 km/h, also legt es um 83 km/h zu. Dieser Vorteil des Coupe CC wäre bei gleichem Fahrwerkssetup größer ausgefallen, da das Michelin bereifte Coupe CC früher in die Eisen muß wegen schlechterer Verzögerungswerten die mit Michelin möglich waren und vor allem weil das Coupe CC nur mit 107 km/h durch die Nordkurve kommt, während der Grandsport hier mit 122 km/h durchpfeilt. Da hier nur die Übersetzung bis zum 4. Gang genutzt wird, waren beide also gleich übersetzt. Was mir eigentlich auffiel, ist die Nordschleifenrunde. Am Ausgang des Galgenkopf hat das Coupe CC 124 km/h auf der Uhr und legt dann deftig um 136 km/h auf sage und schreibe 260 km/h auf der Döttinger Höhe zu ! Was ein enormer Kraftakt des 136 R Motors !! Danke Seniore Rioli für diesen excellenten 4,2 L V8 ! Dann kommt der Gransport, der mit verbessertem Fahrwerkssetup mit 127 km/h vom Ausgang des Galgenkopf beschleunigt. Doch was ist denn da los ? Erlegt nur um 122 km/h auf 249 km/h zu und muß auf diesem Streckenstück das Coupe CC ziehen lassen. Ganze 14 km/h kann das Coupe CC mehr zulegen trotz 2,1 % absolutem Füllungsnachteil und 14 kg mehr Gewicht. Bis ca. 235 km/h sind beide gleich übersetzt, dann ist der Grandsport um 3,3% länger übersetzt, das kann aber nicht erklären warum der Grandsport hier erheblich ins Hintertreffen gerät.
Mein Fazit aus den Daten :
Bei der Beschleunigung bis auf 60 km/h profitiert der Grandsport vom besseren Gripp der Pirelli P Zero Rosso Bereifung und setzt so die Bestmarke mit 4,9s auf 100 km/h, ab 60 km/h und nun vollem Gripp der Michelin Bereifung nimmt das Coupe CC dem Grandsport wieder 0,7s ab trotz 14 kg Mehrgewicht, 2,1% geringerer Füllung und 10 PS Minderleistung. Das aber auf der Döttinger Höhe der Grandsport in der absoluten Geschwindigkeit um 11 km/h zurückliegt, kann nur mit dem Fehlen von ca 20 … 30 der angegebenen 400 Cavalli erklärt werden. Das der Grandsport dennoch eine 8:18 Zeit auf der Nordschleife rausfährt, ist wohl dem verbesserten Fahrwerkssetup und den Pirelli P Zero Rosso zu verdanken. Ich hoffe, das Seniore Rioli mittlerweile die ausgebüchsten Cavalli zum Dienstantritt eingefangen hat.
Gut das ich nochmal die Daten genau analysiert habe, liebe Sport Auto Redaktion …
Beste Grüße, Stefan
Die vorliegende Untersuchung interpretiert Daten und Beschreibungen aus Sport Auto 10/2002 und 09/2005
1) Beurteilung der Vergleichbarkeit der vorliegenden Datensätze
Beide Coupes weisen ein vergleichbares Gewicht auf.
Coupe CC : 1686 kg vollgetankt
Grandsport : 1672 kg vollgetankt
Die Achsübersetzung ist in beiden Fällen mit 3,73 : 1 identisch, das trifft auch auf die Übersetzung der Gänge 1 … 5 zu. Der 6. Ist mit 0,848 : 1 im Coupe CC um 3,3% kürzer übersetzt als der Grandsport mit 0,820 : 1 .
Klimatische Randbedingungen der Tests :
Coupe CC : 1014 mbar bei 26°C ergibt eine Luftdichte von 1,166 kg/m^3
Grandsport : 1018 mbar bei 21°C ergibt 1,191 kg/m^3 (2,1% Luftmasse als Füllungsvorteil für den Grandsport)
Bereifung :
Coupe CC 235/40 Michelin Sport Pilot auf 7*18Zoll Felge vorn und 265/35 auf 9x18 Zoll hinten
Grandsport : 235/35 Pirelli P Zero Rosso auf 8x 19 Zoll Felge vorn und 265/30 auf 9,5x19 Zoll hinten
Die Bereifung sollte in beiden Fällen den Gripp beim Beschleunigungsvorgang und Bremsen im Wesentlichen dominieren. Beim Bremsen von 200 auf null liegt dann auch der Pirelli mit durchschnittlich 10,5 m/s^2 vor dem Michelin mit 10,1 m/s^2. Deutlicher wird der Einfluß der Bereifung auf das Gripp und Bremsvermögen in der Ameisenkurve in Hockenheim, wo der Pirelli P Zero Rosso mit 10,8 m/s^2 dem Michelin mit 10,1 m/s^2 klar die Rückleuchten zeigt. So wird klar, das die Reifen eine Beitrag zu der deutlich verbesserten Rundenzeit auf der Nordschleife haben. Hier zeigt der Grandsport mit 8:18 min, was in diesem wunderschön designten Coupe steckt. Das Coupe CC blieb anno 2002 mit 8:30 deutlich unter den Möglichkeiten dieses Fahrzeugs. Als Problem wurde die zu weiche Federung bei gleichzeitig zu straffer Dämpfung zu zeitweitem Fahrbahnkontaktverlust speziell an der Vorderachse führte. Die zu weichen Spabis sowie die Felgenbreite des zum Test angetretenen Coupes trugen ebenfalls zu mäßiger Querdynamik bei. Also eine 8:18 er Zeit mit dem Grandsport, das ist wahrlich eine gute Zeit. Doch wäre da nicht noch mehr drin gewesen? Ich meine schon, denn in den von Sport Auto veröffentlichten Daten steckt die Antwort. Sport Auto attestiert dem Grandsport trotz nur 10 PS mehr eine deutlich verbessertes Beschleunigungsvermögen. Das ist wahr, dürfte aber andere Ursachen haben als Sport Auto vermutet. Der Grandsport beschleunigt in 2,3s auf 60 km/h, was wie wir wissen im 1. Gang erreicht wird. Aufgrund der Achslastverteilung von 53,1% : 46,9% erfolgt die Beschleunigung an der Haftgrenze der Reifen. Und hier profitiert der Grandsport vom oben herausgearbeiteten Vorteil der Pirelli P Zero Rosso Bereifung. Der volle Satz an Einflußfaktoren ist der Reibbeiwert der Fahrbahn, Negativanteil des Profils, Gesamtübersetzung , Drehmoment des Motors auch beeinflußt durch die 2,1% absoluten Füllungsvorteil des Grandsport durch die klimatischen Testrandbedingungen und einen minimalen Gewichtsvorteil von 14kg. Also 0,4s auf das Coupe CC herausgefahren, doch wenn für beide der Gripp voll einsetzt, verliert der Grandsport trotz leichter Vorteile 0,7s und liegt mit 17,1s zu 16,8s hinter dem Coupe CC. Bei 2,1% Vorteil der angesaugten Luftmasse hätte der Grandsport die 0,4s Vorsprung auf das Coupe CC weiter ausbauen müssen. Das Ziel wären etwa eine 16,5 er Zeit auf 200 gewesen. Ein Blick auf die Rundenzeiten in Hockenheim zeigt eine 1:16,2 er Zeit für den Grandsport und so 3s schneller als das Coupe CC im Oktober 2002. Hier zeigt sich auch, das der Grandsport mit 103 km/h aus der Südkurve auf 184 km/h auf der Zielgeraden hochbeschleunigt. Das macht 81 km/h Geschwindigkeitszuwachs. Hier kommt das Coupe CC mit eher gemütlichen 97 km/h raus und beschleunigt auf 180 km/h, also legt es um 83 km/h zu. Dieser Vorteil des Coupe CC wäre bei gleichem Fahrwerkssetup größer ausgefallen, da das Michelin bereifte Coupe CC früher in die Eisen muß wegen schlechterer Verzögerungswerten die mit Michelin möglich waren und vor allem weil das Coupe CC nur mit 107 km/h durch die Nordkurve kommt, während der Grandsport hier mit 122 km/h durchpfeilt. Da hier nur die Übersetzung bis zum 4. Gang genutzt wird, waren beide also gleich übersetzt. Was mir eigentlich auffiel, ist die Nordschleifenrunde. Am Ausgang des Galgenkopf hat das Coupe CC 124 km/h auf der Uhr und legt dann deftig um 136 km/h auf sage und schreibe 260 km/h auf der Döttinger Höhe zu ! Was ein enormer Kraftakt des 136 R Motors !! Danke Seniore Rioli für diesen excellenten 4,2 L V8 ! Dann kommt der Gransport, der mit verbessertem Fahrwerkssetup mit 127 km/h vom Ausgang des Galgenkopf beschleunigt. Doch was ist denn da los ? Erlegt nur um 122 km/h auf 249 km/h zu und muß auf diesem Streckenstück das Coupe CC ziehen lassen. Ganze 14 km/h kann das Coupe CC mehr zulegen trotz 2,1 % absolutem Füllungsnachteil und 14 kg mehr Gewicht. Bis ca. 235 km/h sind beide gleich übersetzt, dann ist der Grandsport um 3,3% länger übersetzt, das kann aber nicht erklären warum der Grandsport hier erheblich ins Hintertreffen gerät.
Mein Fazit aus den Daten :
Bei der Beschleunigung bis auf 60 km/h profitiert der Grandsport vom besseren Gripp der Pirelli P Zero Rosso Bereifung und setzt so die Bestmarke mit 4,9s auf 100 km/h, ab 60 km/h und nun vollem Gripp der Michelin Bereifung nimmt das Coupe CC dem Grandsport wieder 0,7s ab trotz 14 kg Mehrgewicht, 2,1% geringerer Füllung und 10 PS Minderleistung. Das aber auf der Döttinger Höhe der Grandsport in der absoluten Geschwindigkeit um 11 km/h zurückliegt, kann nur mit dem Fehlen von ca 20 … 30 der angegebenen 400 Cavalli erklärt werden. Das der Grandsport dennoch eine 8:18 Zeit auf der Nordschleife rausfährt, ist wohl dem verbesserten Fahrwerkssetup und den Pirelli P Zero Rosso zu verdanken. Ich hoffe, das Seniore Rioli mittlerweile die ausgebüchsten Cavalli zum Dienstantritt eingefangen hat.
Gut das ich nochmal die Daten genau analysiert habe, liebe Sport Auto Redaktion …
Beste Grüße, Stefan
Maserati Coupe GT blu nettuno
V8 4V 530ccm / Zyl.
Specialista für Fahrleistungsmessung und Simulation
Experte für Ladungswechsel und Optimierung
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