26.01.2016 - 22:47
Bremen Classic Motorshow präsentiert Keilform-Mode der 1970er-Jahre
Am Anfang war der Keil – das werden nach der Oldtimer-Saison 2016 nicht nur Steinzeitforscher, sondern auch viele Liebhaber alten Blechs wissen: Die Bremen Classic Motorshow, die von Freitag bis Sonntag, 5. bis 7. Februar 2016, in der Messe Bremen stattfindet, widmet ihre Sonderschau diesmal der Keilform-Mode im Automobildesign. „Die 70er: einfach Keil“ – unter diesem Motto zündet die Messe Bremen ein Feuerwerk spektakulärer Sportwagen, die jenen im wahrsten Wortsinn schrägen Zeitgeist schufen.
Zu den Stars der Ausstellung zählen die Konzeptstudien Mercedes-Benz C-111 und BMW Turbo, die in den frühen 1970er-Jahren als absolute Traumautos aller Generationen galten – ob als unerfüllbare Verheißung auf den Titelseiten der Automagazine oder maßstabsgerecht verkleinert im Kinderzimmer. Dass die mehr als 40 Jahre alten Flügeltüren-Legenden auf der Bremen Classic Motorshow erstmals als Originale gemeinsam live erlebbar sind, hat für Fans beider Idole ungefähr den Stellenwert, als würden Freddie Mercury und Mick Jagger gemeinsam abrocken.
Vorn flach und spitz, hinten hoch und stämmig, dazwischen eine Kür ansteigender Kanten – so sah sie aus, die futuristische Auto-Silhouette, die Anfang der Siebziger als greifbare Zukunft der Achtziger verkauft wurden. Die Turiner Styling-Schmiede Bertone keilte als erste aus, Chefdesigner Marcello Gandini wurde 1968 zum Urvater der schroffen Formsprache. Giorgetto Giugiaro, Gandinis Vorgänger bei Bertone und Gründer von ItalDesign, keilte dagegen – worauf sich die beiden Kontrahenten, die heute zu den größten Autodesignern aller Zeiten zählen, mit immer radikaleren Schaustücken einen aufsehenerregenden Kampf um die Krone der Keilform lieferten. Manche der Schaustücke aus den Federn Gandinis und Giugiaros entwickelten sich zu Prototypen serienmäßiger Traumautos – von denen vier Raritäten für die Sonderausstellung gesetzt sind: Lamborghini Countach, Maserati Khamsin, Lotus Esprit und Lancia Stratos.
Dass das Keil-Styling nicht nur ein Privileg flacher Super-Sportwagen war, zeigt der Aston Martin Lagonda als einziger Viertürer der Sonderschau: Der weltweit teuerste Serienwagen der Spätsiebziger steht so flach und kantig auf den Rädern, dass deren kreisrunde Formen wie stilistische Störsender wirken. 1976 brachte der Lagonda pure Science-Fiction auf die Straße – und einer faszinierten Fangemeinde die Gewissheit, dass dereinst alle Limousinen so aussehen würden.
Doch daraus wurde bekanntlich nichts: In den Marketing-Etagen der Automobilindustrie wurde die uniforme Gesichtslosigkeit der Modelle, die entweder müde aus Sehschlitzen oder dank Schlafaugen gar nicht auf den Asphalt blinzeln, immer lauter bemäkelt. Dass eine keilförmige Karosserie zwar einen annehmbaren Kompromiss zwischen Rasanz und Raumökonomie darstellt, das lange behauptete Aerodynamik-Ideal jedoch weit verfehlt, tat als späte Erkenntnis ein Übriges, um die Mode zu überholen. Immerhin spricht die strömungstechnische Perfektion in Gestalt eines Wassertropfens eher für das Gegenteil der Keil-Theorie.
Heute, rund vier Jahrzehnte später, steht die Keilform als Sinnbild für eine der bedeutendsten Design-Epochen im Automobilbau. Womit sie als Sonderschau-Thema für die Bremen Classic Motorshow 2016 eine logische Fortsetzung des Vorjahres darstellt: Bei der begeistert aufgenommenen Sonderausstellung 2015 hatte die geschwungene Eleganz des italienischen Automobildesigns aus den 1950er- und 1960er-Jahren im Fokus gestanden. Jetzt kommen „Die 70er: einfach Keil“ – mit elf faszinierenden Traumauto-Klassikern, denen die einstige Symbolform für Tempo und Durchschlagskraft ins Blech geschrieben steht.
Am Anfang war der Keil – das werden nach der Oldtimer-Saison 2016 nicht nur Steinzeitforscher, sondern auch viele Liebhaber alten Blechs wissen: Die Bremen Classic Motorshow, die von Freitag bis Sonntag, 5. bis 7. Februar 2016, in der Messe Bremen stattfindet, widmet ihre Sonderschau diesmal der Keilform-Mode im Automobildesign. „Die 70er: einfach Keil“ – unter diesem Motto zündet die Messe Bremen ein Feuerwerk spektakulärer Sportwagen, die jenen im wahrsten Wortsinn schrägen Zeitgeist schufen.
Zu den Stars der Ausstellung zählen die Konzeptstudien Mercedes-Benz C-111 und BMW Turbo, die in den frühen 1970er-Jahren als absolute Traumautos aller Generationen galten – ob als unerfüllbare Verheißung auf den Titelseiten der Automagazine oder maßstabsgerecht verkleinert im Kinderzimmer. Dass die mehr als 40 Jahre alten Flügeltüren-Legenden auf der Bremen Classic Motorshow erstmals als Originale gemeinsam live erlebbar sind, hat für Fans beider Idole ungefähr den Stellenwert, als würden Freddie Mercury und Mick Jagger gemeinsam abrocken.
Vorn flach und spitz, hinten hoch und stämmig, dazwischen eine Kür ansteigender Kanten – so sah sie aus, die futuristische Auto-Silhouette, die Anfang der Siebziger als greifbare Zukunft der Achtziger verkauft wurden. Die Turiner Styling-Schmiede Bertone keilte als erste aus, Chefdesigner Marcello Gandini wurde 1968 zum Urvater der schroffen Formsprache. Giorgetto Giugiaro, Gandinis Vorgänger bei Bertone und Gründer von ItalDesign, keilte dagegen – worauf sich die beiden Kontrahenten, die heute zu den größten Autodesignern aller Zeiten zählen, mit immer radikaleren Schaustücken einen aufsehenerregenden Kampf um die Krone der Keilform lieferten. Manche der Schaustücke aus den Federn Gandinis und Giugiaros entwickelten sich zu Prototypen serienmäßiger Traumautos – von denen vier Raritäten für die Sonderausstellung gesetzt sind: Lamborghini Countach, Maserati Khamsin, Lotus Esprit und Lancia Stratos.
Dass das Keil-Styling nicht nur ein Privileg flacher Super-Sportwagen war, zeigt der Aston Martin Lagonda als einziger Viertürer der Sonderschau: Der weltweit teuerste Serienwagen der Spätsiebziger steht so flach und kantig auf den Rädern, dass deren kreisrunde Formen wie stilistische Störsender wirken. 1976 brachte der Lagonda pure Science-Fiction auf die Straße – und einer faszinierten Fangemeinde die Gewissheit, dass dereinst alle Limousinen so aussehen würden.
Doch daraus wurde bekanntlich nichts: In den Marketing-Etagen der Automobilindustrie wurde die uniforme Gesichtslosigkeit der Modelle, die entweder müde aus Sehschlitzen oder dank Schlafaugen gar nicht auf den Asphalt blinzeln, immer lauter bemäkelt. Dass eine keilförmige Karosserie zwar einen annehmbaren Kompromiss zwischen Rasanz und Raumökonomie darstellt, das lange behauptete Aerodynamik-Ideal jedoch weit verfehlt, tat als späte Erkenntnis ein Übriges, um die Mode zu überholen. Immerhin spricht die strömungstechnische Perfektion in Gestalt eines Wassertropfens eher für das Gegenteil der Keil-Theorie.
Heute, rund vier Jahrzehnte später, steht die Keilform als Sinnbild für eine der bedeutendsten Design-Epochen im Automobilbau. Womit sie als Sonderschau-Thema für die Bremen Classic Motorshow 2016 eine logische Fortsetzung des Vorjahres darstellt: Bei der begeistert aufgenommenen Sonderausstellung 2015 hatte die geschwungene Eleganz des italienischen Automobildesigns aus den 1950er- und 1960er-Jahren im Fokus gestanden. Jetzt kommen „Die 70er: einfach Keil“ – mit elf faszinierenden Traumauto-Klassikern, denen die einstige Symbolform für Tempo und Durchschlagskraft ins Blech geschrieben steht.