Das deutsche Maserati - Forum

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Heute habe ich versucht, eine Probefahrt zu machen um den Wagen ein bisschen zu bewegen. Erster Start nach vielen Wochen mit interessanten "Herausforderungen". Morgen war geplant, die Vorderachse einstellen zu lassen und die Bremsen auf der Rolle zu überprüfen.

Angesprungen ist er wie früher: etwas unrund, dann wurde es immer schlimmer bis er fast nur noch gehustet hat bei voll getretenem Pedal.

Aus beiden Rohren kam komischer Qualm, der ziemlch nach unverbranntem Sprit roch.
Unter dem Auto hatte sich eine große Spritpfütze ausgebreitet.

Der Sprit kam aus einem defekten Unterdruckschlauch, der zum linken Luftfilterkasten geht.
Es ist allerdings ziemlich ungewöhnlich, dass diese Leitungen voll Sprit sind.
Über ein Y-Stück, das den Abzweig zum Bremskraftverstärker  darstellt, geht es zum Ansaugkrümmer.
Hinten unten rechts ist der Anschluß, und wenn dort Sprit steht kann es eigentlich nur aus den Einspritzventilen kommen oder aus dem Druckregler.
Weil der einfacher zu testen ist habe ich den Druckschlauch abgezogen und starten lassen. Sofort kam Sprit aus dem Schlauch, wo eigentlich nur Druck rein gehen soll.
[attachment=8050]
Wahrscheinlich ist innen die Membran gerissen und die Pumpe hat so den Ansaugtrakt geflutet.
Jetzt kommt ein neuer Druckregler rein, dann sehen wir weiter. Probefahrt ist abgesagt.
Hoffe deine Vermutung ist zutreffend und die Sache schnell repariert.
Wenn du den Regler durch ein Alternativprodukt tauschst, kannst das ja im Teilethread reinschreiben.
Die Reparatur des Druckreglers zieht sich hin. Der V8 Evo hat einen Regler mit Stutzen, der V6 Evo einen mit Verschraubung.
Keine Ahnung, was die Jungs in Modena dabei gedacht haben. Die Beschaffung geht weiter

Zum Ausgleich habe ich heute morsche Gummitüllen ersetzt. Mit dem richtigen Entriegelungswerkzeug geht das echt flott.
Man braucht die Tüllen für 2- und 3-polige Steckergehäuse.
Falls jemandem die Kabel durcheinander geraten beim Wiedereinbau: hier ist die Zuordnung zu den dreipoligen Steckern.
[attachment=8088]
Drosselklappe
[attachment=8089]
Lüfterschalter

Bei den zweipoligen sollte man ebenfalls aufpassen. Bei den Sensoren für Druck und Temperatur sowie den Einspritzventilen ist es egal, welcher Pin in welches Fach geschoben wird. Nockenwellen- und Drehzahlsensor sind geschirmte Leitungen, deren Masse durch die Schirmung sicher gestellt ist. Wie das im Sensorgehäuse gelöst ist (Schirm auf Gehäuse oder potentialfrei) kann ich nicht sagen. Daher empfehle ich die beiden Kabel wieder so einzubauen wie es vorher war.
Der zweilpolige Stecker am Sicherungskasten braucht wegen der Größe ebenfalls eine 3-Poltülle.
[attachment=8090]
Das Zerlegen erfolgt zweistufig:
Als erstes den roten Sicherungsteil entfernen, indem man die Riegel auf der Stirnseite zusammen und in Richtung Kabelschwanz drückt. Dann kann man auf der Rückseite die Sicherung herausziehen.
Danach mit dem Entriegelungswerkzeug (passt ziemlich) und ein bisschen Geduld die Stecker lösen.
Beim Einbau beachten: die Stecker sind asymmetrisch, der breitere Teil muss zur Mitte zeigen. Dort greift die Sicherung ein.
Heute war eine Warmfahrt mit roter Nummer geplant, um den Motor langsam wieder ans Arbeiten zu gewöhnen und die Rückstände an den Einlassventilen und Einspritzventilen abzubauen.
Mit dem neuen Bezindruckregler ist der Motor heute angesprungen und sogar durchgelaufen.
Der Kühlmittelbehälter war ziemlich voll, weil man den Motor laut WHB laufen lassen soll bis der Propeller anspringt, dann zieht er sich neues Kühlmittel nach.
Soviel zur Theorie.
De facto kam eine ziemliche Menge Kühlmittel aus dem Überdruckventil, der Propeller bliebt aus und die Anzeige ging bis 130° mit Lampe an. Die Rohre zum Kühler waren ziemlich heiß.
[attachment=8099]
Nach dem Abstellen ist der Motor abgekühlt.
Beim Reinfahren wieder dieser unangehme, klappernde 5 Zylindersound.
Der Pegelstand im Vorratsbehälter sank unter die Sichtbarkeitgrenze.
[attachment=8100]
Nachgefüllt bis Min, nach 2 Stunden wieder alles weg. Unter dem Auto ist nichts zu sehen.
Eine Kompressionskontrolle Marke "super einfach" ergab: Zylinder 4 hat es sich mal wieder anders überlegt.
Der Trick ist trivial: alle Kerzen raus, Zündspulen eindrücken und mit der Hand durchdrehen. Nacheinander müssen alle Zündspulen heraushopsen.
[attachment=8101]
Morgen kommt der Ventildeckel runter zum Nachschauen.

Jetzt meine Frage an die Experten zum Kühlmittelverlust:
Ich kann es mir nur so erklären, das sich irgendwo eine Luftblase erhitzt hat und der Überdruck alles raus gerückt hat. Beim Abkühlen hat sich die Blase zusammen gezogen und Kühlmittel eingesaugt.
Gibt es irgendeinen, nicht genannten Trick um nach dem Ausbau des Kühlers und der Turboladerkühlung beim Wiederbefüllen alles zu fluten oder habt ihr eine andere Theorie?

Ratlose Grüße
Peter
Einen direkten Trick kenn ich nicht. Aber ich benutze bei meinen Autos immer ein Gerät zum Überdruck-Einfüllen. Vorteil ist, dass Du blasenfrei einfüllst und somit Überhitzungen durch Luftblasen vermeidest. Evtl. hilft Dir das.
Heute habe ich den Wagen geprüft.

Der Kabelbaum vom Thermoschalter bis zu den Lüftermotoren funktioniert. Wenn man die Kontakte überbrückt laufen die Propeller an.
Also ist entweder der Schalter defekt oder eine Luftblase im Rohr hat alles abgeschirmt. Was ich mir allerdings kaum vorstellen kann, denn der Zulauf vom Vorratsbehälter mündet unterhalb des Schalters ins Rohr.

Der 4. Zylinder hat das gleiche Problem am gleichen Einlassventil wie vorher. 0,7mm Spiel statt 0,3 wie nebenan. Es schliesst nicht richtig und damit kommt jetzt eine Kopfüberholung in Betracht.
Ob und wie werde ich mir in Ruhe überlegen. Unser Nachbar würde mir einen Motorkran und Montagebock leihen.
Hi Peter bei mir war der Lüfterschalter defekt.
Ich haben diesen als Ersatz genommen Metzger 0915247
Der schaltet etwas später.
Ist das Thermostat BEHR TH3480 noch ok, öffnet es?
Hat nix mit dem Kühlwasserverlust zu tun weiß ich,
aber auch mal prüfen.
Ich habe einen neuen Thermoschalter besorgt und zuhause im Waserkocher die Grenzen getestet:
Kontakt zwischen 1+2: "Ein" bei 92°, "aus" bei 87° (kleine Leistung)
Kontakt zwischen 1+3: "ein" bei 99°, "aus" bei 92° (volle Leistung)

Leider fehlt mir aktuell die Zeit, mich um das Auto zu kümmern und das wieder zickende Einlassventil von Zylinder4 vollständig in Gang zu bekommen.
Erst mal "Hut ab" vor deinem Einsatz den du dem Auto zukommen lässt.
Zum Ventil Zylinder 4: In Deinem anderen Tread hattest du ja geschrieben, dass die Tasse in der Führung einwandfrei "saugend" läuft, das Ventil selbst aber einen leichten Widerstand aufbaut. Meine Überlegung wäre, dass da als Übeltäter dann ja nur noch die restlichen beweglichen Teile verbleiben die da Wären a) Ventil/Ventilführung b) evtl. Feder
Letztere lässt sich ja nach abheben der Tasse überprüfen, wenn dabei nichts feststellbar ist, bleibt eigentlich nur noch das Ventil in seiner Führung selbst. Die naheliegende Vermutung wäre dann, dass der Schaft (du schreibst am Schaftkopf sei alles i. O.) durch den losen Shim evtl. seitlich leicht einen "bekommen" hat und nun in der Führung nicht mehr sauber läuft. Das führt dann in der Tat zum Thema "Kopf runter".
Ich drück Dir die Daumen und hoffe, Du hast das Urlaubssouvenir wirklich günstig erstanden..
Micha
Guten Abend

als nächstes werde ich versuchen das Ventil wieder zu überzeugen richtig zu schliessen.
Auch wenn es nervt:
1. Stufe: Zylinder 4 auf ZündOT stellen, Spiel messen, auf GaswechselOT stellen, Einweichen mit Ventilreiniger, ZündOT, usw.
2. Stufe: Zylinder 1 auf ZündOT, Zahnriemen abbauen, Nockenwelle raus, Tasse raus und Ventilfedern. Dann mit einem Akkuschrauber drehen und hoffen, dass sich die Ablagerungen soweit lösen das alles wieder abdichtet.

Falls alles nichts hilft:
Motor ausbauen und Köpfe runter. Alles im Kopf zerlegen und reinigen. Es wäre eine Illusion zu glauben, dass nur das eine Ventil davon betroffen ist.
Ein Kumpel, der schon an AMG Motoren mit ähnlichem Aufbau geschraubt hat und historische Rallyeautos am Leben hält, würde mit ein paar Hinweisen bereit stehen.

Ja, im Ankaufpreis ist Luft für ein paar Ersatzteile.

Was mich fasziniert: kein Rost zu finden, alle Schrauben sind bisher ohne Probleme auf gegangen.
Nur die Radbolzen waren so fest angezogen, dass ich eine Verlängerung gebraucht habe. Deshalb sind alle getauscht. Dehnschrauben kenne ich nur vom Zylinderkopf. Biglaugh
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