Macwiz schrieb:Das eigentliche Problem ist das aktuelle Markenimage und die potentielle Käuferschaft, bzw. die Tiefe deren Portemonnaies.
Da sehe ich doch erhebliche Diskrepanz und es hatte schließlich Jahrzehnte gedauert, ein ganzes Volk (nun ja, zumeist die Männer) emotional zu binden. Habe oben ja beschrieben, wie das sehr gut funktioniert hat.
Nun mit der Verknappung einer Kleinserie zu versuchen, an Verkaufserfolge aus den goldenen Zeiten anzuknüpfen, halte ich für hanebüchen, zumal es außer dem "Maserati im Alfa-Kleid" nur noch Fiats im Alfa-Kleid gibt, die in der Gefolgschaft des Zugpferds 4C unters Volk gebracht werden sollen.
Generell bewundere ich Hersteller wenn sie Kompromisslosigkeit an den Tag legen, allein es gibt kaum Menschen mit diesem Anspruch und ausreichend Kleingeld, die das auch honorieren können.
Sicherlich wird sich die Kleinserie gut verkaufen, aber der Marke (und dem Konzern) wohl kaum helfen.
Das ist es was mich traurig macht, wenn ich sehe, wie man bei Fiat schonmal eine legendäre Marke wie Lancia einfach sterben lässt...
Grüß, Mac
Hi Mac,
worum geht es Dir als Fred-owner? Um das Fahrzeug an sich oder die Markentradition? Da ich zum Fzg nichts erhellendes beitragen kann, meine Gedanken zu der Marken-profil-diskussion die ja immer wieder hochkommt. Wahrscheinlich wie bei allen, die "alte" Autos fahren mit dem wehmütigen Blick an die gute alte Zeit....
Bin kein intimer Kenner, wie manch anderer hier, aber glioales Konzernmanagment und internationale Markenführung im Automobilbusiness ist ein wahrlich diffiziles Geschäft. Es gibt ja auch viele Beispiele dafür, wie einzelne Marken in den verschiedenen Märkten unterschiedlich wahrgenommen werden: ZB die Premium-Japaner wie Lexus, Infinity, Acura (haben wir gar nicht) die in USA sehr gut funktioneren bei uns aber gar nicht. Es hat auch Audi mehr als 20 Jahre gekostet, sich von einem DKW und NSU-Image zu befreien und nochmal viele Jahre, bis VW dann auch den Audi-Vertrieb in Richtung Premium separiert hat. Porsche hat es ebenfalls geschafft, Boxster/Cayman aus einer belächelten Hausfrauenecke zum "wahren/ursprünglichen Porsche" zu positionieren. Wo nehmen wir wahr, dass Renault und Nissan schon viele Jahre zusammen sind? Daimler-Chrysler hat nicht wirklich funktiert von dem Mitsubishi-Experiment zu schwiegen. Ford Premium Group gibt es auch nicht mehr. Ford überhaupt hat neben dem Namen in USA und Europa seit jeher wenig Gemeinsamkeiten gezeigt. Das sind alles subtile und langwierige Prozesse.
Hier ein wahllos rausgegriffener link zur Situation bei FCA
http://www.manager-magazin.de/unternehme...16287.html
Ein Massenhersteller wie die Fiat Group hat schon seit vielen Jahren (auch ohne die Chrysler-Gruppe im Vebund) die Herausforderung grosse Stückzahlen zu verteidigen, was nur durch die grossen Weltmärkte geht. Nischenbrands wie Rolls Royce, Bugatti, Lamborghini, Bentley,Aston Martin etc haben, es vglsweise einfach, sich aus kleinen elitären Stückzahlen hochzuackern.
Ich denke, wir müssen akzeptieren, dass in manchen Konzernen der europäische (deutsche) Geschmack nicht das Mass aller Dinge ist. Ob dies dann langfristig zur Stärkung der Marken beitragen wird oder zu ihrer Verwässerung vermag ich nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall ist der Bruch, die einst grossen Marken Alfa, Fiat und Lancia erfolgreich weiterzuentwickeln nicht in den letzten 3 Jahren enststanden, sondern liegt deutlich weiter zurück. Alle Referenzen auch hier verweisen ja auf eine "goldene" (rostige) Zeit bis spätestens Mitte/Ende der 80er.
Im Sinne "unserer" Marke oder ihrer italienischen sorelle e cugine (?) können wir nur hoffen. Und vielleicht ist den Chinesen dass ja auch alles egal und sie sorgen mit ihrer Nachfrage dafür dass der tridente nicht nur in Bologna weiter aufrecht steht und dies auch dazu beitragen wird, dass die Teileversorgung unserer Diven gesichert bleibt.
Und auch wir können uns dann stolz und fahrend an unseren Diven aus einer "besseren Zeit" erfreuen.
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