Maserati und Wirtschaftlichkeit?

[Hans Dreizack]

Ich überlege schon seit Tagen, ob ich mich in diese etwas unsägliche Diskussion hier einschalten soll... Mittlerweile rege ich mich aber dermaßen darüber auf, dass ich gar nicht mehr anders kann als mich einzuschalten .

Hoppla da gibt ja jemand Vollgas, hoffe du kannst ebenso heftigen Gegenwind ebenfalls vertragen ;-) Finde das nämlich etwas bigott und opportunistisch was du mir da vorwirfst.

Hast sicher festgestellt (und deswegen so lange mit deinem Beitrag gewartet?) dass die "Mainstream-Meinung hier im Forum" ist, das eine solche Frage nach der wirtschaftlichkeit nicht so ganz vertdnaden wird. Bis auf Michael/merak66 ist zumindest keiner da der sich anders geäußert hat als sei es unverständlich die Vokabel "Wirtschaftlichkeit" überhaupt in einem atemzug mit Maserati in Verbindung zu bringen.

Ich kann das sehr gut akzeptieren aber bei aller Leidenschaft für ein auto ist es für mich kein Heiligtum. Deswegen finde ich diesen fast religiösen Fanatismus mit dem in allen Autoforen die eigenen dogmen verteidigt werden auch oft eher amsüsant als ernst zu nehmen.

Alles klingt nach "Geiz ist geil" bzw. der neueren Version "Geiz bleibt geil". Wo bleibt die Liebe zur Tradition, wo die Wertschätzung, wo die Freude an "persönlich wertvollen" Dingen?

Die Frage die ich gestellt habe wird in jeder Oldtimerpraxis-Ausgabe gestellt "Welchen Klassiker soll man sich kaufen weil unterbewertet" aber hier werde ich zum "Geiz ist Geil"_Charakter gemacht.
Und wenn du dann noch Peter Ustinov zitierst hast du den Beifall der Leute hier ganz sicher auf deiner Seite und machst immer einen Punkt.

Ich dachte gerade in meinem letzten Beitrag häütte ich deulich gemacht worums mir geht. Du tust so als sei dir die Frage nach dem "Bodensatz von Preisen" zutifst zuwider. Vielleicht solltest du so tolerant sein dass was du bei anderen Themen für dich in Anspruch nimmst auch mir beim Thema Auto zuzubilligen:

Ich beobachte die Immobilienpreise dort auch schon 'ne ganze Weile. Ob der Bodensatz in Kürze erreicht sein wird, kann ich im Moment (Griechenland-Krise usw.) schwer einschätzen, aber schon jetzt sind die Preise ja interessant. Zumal sicherlich noch einiges an Spielraum in den Preisen steckt....

Das meine ich mit bigott. So zu tun als stünde man dermaßen weit über den dingen dass man sich ja mit so profanen Fragen wie der Wirtschaftlichkeit gar nicht beschäftigen muss. Als habe derjenige der danach fragt einfach kein Empfinden und kein verständnis für die wahren schönen guten Dinge. Also ordentlich auf die Pauke hauen als Genießer dem alles egal ist:

Ich habe in den ersten 1 1/2 Jahren rund 25k in meinen 95er Biturbo Spyder investiert (ohne Kaufpreis!) und keinen einzigen Cent davon bereut. Der Spyder ist absolut zuverlässig und macht mir Freude ohne Ende!

Hast du deinen Spyder deswehgen hier neulich für 25k zum Verkauf angeboten? Und hast du ihn deswegen wieder rausgenommen weil so viele ihn für den Preis kaufen wollten? Oder war es am ende vielleicht doch eine nicht so schöne Erkenntnis dass du das Geld nie wiedersehen wirst weil sich nämlich niemand dein Auto zu dem Preis kaufen wird...?
Ist ja nach deiner Argumentation schon ein Widerspruch, "Freude ohne Ende" aber wenn geniug Kohle reinkommt ist auch der heilige Maser weg...

Auch wenns der Mehrheitsmeinung zutiefst unverständlich ist aber in 18 Monaten 25k mit einem breiten Grinsen im Gesicht in einen Biturbo Spyder (der am Ende trotzdem nicht mehr als 10k wert ist)  zusätzlich zum Kaufpreis zu versenken würde mich nicht so anmachen. Sage ich ganz ehrlich, das ich da ganz knausriger Spießer bin auch wenns wieder Gegenwind im Forum gibt.

Und sorry, jetzt werde ich auch mal etwas unsachlich, aber der Gruß ist genau die Art beifallheischender Opportunismus, den ich meine:

Liebe Grüße an alle, die Ihren Dreizack genau so lieben und wertschätzen wie ich meinen kleinen Spyder

Hoffe du hast kein Glaskinn, habe ich auch nicht, also kannst du ruhig ordentlich Kontra geben. Seine Sache muss man ja schon verteidigen können, immer hart aber fair in der Sache.

Schönen Gruß
Hans

[garyman]

Hallo Zusammen,
ich finde ein Maserati weckt immer Emotionen, ihn zu besitzen und zu fahren ist emotional. Freude ohne Ende - das kann ich bestätigen. Trotzdem finde ich es legitim, dass ein Maserati auch Anlageobjekt sein kann oder zumindest kein Eurograb.
Wem das Wurst ist, dem gratuliere ich ohne Neid. Er befindet sich auf der linken Spur des Lebens.
Alle anderen werden wohl mehr oder weniger ihre Scheinchen zusammen halten wollen. Hätte ich gerne ein wertstabiles Auto würde ich wohl zu den seltenen (d.h. nicht mehr gebauten Autos greifen). Von Ghibli, über 3200 und 4200/GS etc.. Ein gut gepflegtes Auto vorausgesetzt, wird sich hier der Wertverlust in Grenzen halten (vielleicht sogar steigern lassen).
Ich hatte selbst einen 3200 und habe ihn zu einem Preis verkauft, der mir keine Sorgen bereitete. Ich bin aber kein Schrauber und schätze Zuverlässigkeit und Beständigkeit. Auch wenn mich der 3200 in keiner Weise enttäuschte, haben mich doch einige Geschichten darüber (auch hier im Forum) aufgestreckt. Deshalb habe ich mich davon getrennt und in einen V8-Sauger investiert.
Reine Gefühlssache eben, aber letztendlich wollte ich kein finanzielles Risiko eingehen.
@Hans: Ich wünsche Dir ein glückliches Händchen bei deiner Entscheidung.

Ciao
gary

[Neo]

Jetzt hol ich mir mal wieder richtig Prügel ............aber

Spaß und Freude     ===   MASERATI !!!!      ich glaub egal welcher
Sicherheit und Zuverlässigkeit und Wertbeständigkeit und  und   und     . . . . . . . ===== MB  Porsche BMW (oh je  oh jeh ) etc etc etc .. . . . . . . . .  . verbunden mit Alltagsbreikarosserien Chrashzonen Diagnosegeräten (die auch bei modernen Maseratis oft hilflos sind)

Da brauchts nicht unbedingt die linke Spur des Lebens sondern nur die entsprechende Einstellung. Wie schon im Beitrag "Nix für Zweifler und Bedenkenträger" geschrieben.

Das glückliche Händchen wünsch ich auch - aber es nützt nichts denn Glück spielt sich im Hirnchen ab -- unter anderem - aber da ist nicht mehr Maserati zuständig.

[Thorsten Ruge]

...........und was verbindet uns wiederum alle ? Da muss es doch was positives geben?

[Neo]

die unwiederstehliche Faszination     und    das ist auch gut so

[max]

[quote=Thorsten Ruge]

https://maserati-forum.de/showthread.php?tid=1928
https://maserati-forum.de/showthread.php?tid=1537
https://maserati-forum.de/showthread.php?tid=1924
https://maserati-forum.de/showthread.php?tid=769
https://maserati-forum.de/showthread.php?tid=831
https://maserati-forum.de/showthread.php?tid=649
https://maserati-forum.de/showthread.php?tid=1859
https://maserati-forum.de/showthread.php?tid=624
https://maserati-forum.de/showthread.php?tid=551

Wer sich einen 3,2 im Qp, GT oder Shamal mal neu oder aus seriöser 1Hd gekauft
ist obwohl die bei richtig guten Werkstätten waren!!!

Max du sagst simpler Bauernmotor aber trotzdem fährst du nach immer Modena zur Wartung. Einen "Simplen Bauernmotor" sollte eigentlich auch eine Werkstatt warten können die näher liegt.

Schönen Gruß
Hans, Hauptbedenkenträger ;-)

Also deine Links.... Da sind nur 2 3200 dabei. Du wirfst alle 3,2 l in einen topf, auch 20 jahre alte autos dabei. Die 3200 waren Alles "Neukäufe" . Wenn liest, dass ein Motor schon 2 mal schaden hatte, dann kannst dir vorstellen, wie die Reparatur verlaufen ist.5 Vorbesitzer und über 100.000 km... Wer so ein Auto kauft, der weiss was er hat und hat sicher beim Kaufpreis dies berücksichtigt. Mit 5
Vorbesitzern Kauf ich nicht mal Fahrrad.
Hauptgrund meiner Meinung: wenn bei 50.000 nicht mal Ventile einstellen lässt, weil einstellen erheblich mehr kostet als überprüfen, dann wundere dich nicht. Lange vollgasfahrten bei 29 grad.... Ok, da mag der Porsche eher damit zurechtkommen.

Und.. für mich ist Zuverlässigkeit nicht nur ein Thema des Motors.
..extra nach Modena? Ich mag Modena, und es ist ja nur alle drei Jahre.
Klar, wenn ich wirklich Alltags-Sportwagen kaufen würde, wär es ein Porsche 4s...aber selbst dieser würde bei uns im winter öfter schlecht aussehen. Wfür mich ist jeder Sportwagen als Alltagsauto Quatsch. Der braucht 5 Türen und mindestens kombimasse. Ich geh auch nicht mit Anzug und Kravatte zum Bäcker.

[pantera874]

...........und was verbindet uns wiederum alle ? Da muss es doch was positives geben?

Masochismus !
Nein, es ist das Bauchgefühl. Ich hasse die ewigen Bedenkenträger, die nur auf die Wirtschaftlichkeit und Werterhalt achten.
Dafür ist ein Maserati nicht geeignet. Für die Leute gibt es Audis.

[integrale]

Wer einen Maserati unter Wirtschaftlichen Aspekten betrachtet, da schließe ich mich meinen Vorrednern an, wird höchstwahrscheinlich nicht glücklich werden damit.
Sicher gibt es innerhalb der Modellpalette Unterschiede, ich denke da gelten ganz einfach die üblichen Grundsätze (geringe produzierte Stückzahl, Sportwagen besser wie Limousine, offenes Auto i.d.R. noch besser..).
Aber so wirkliche Geldanlagen glaube ich sind alle Maserati nicht wirklich...klar, ein 3500Gt Spyder wird aktuell für per se betrachtet stolze Preise gehandelt, aber mal verglichen mit einem ähnlich raren offenen Ferrari aus der Zeit, einem 300SL, einer Aurelia B24 oder auch nur relativ zu einem plattgedrückten Käfer namens 356, liegt der Maserati eher im hinteren Feld.
Und so wie modernere Maseratis im Gebrauchtpreis nach einigen Jahren abstürzen (da nehme ich jetzt keinen aus, ob Biturbo, 3200, 4200, QP V) läßt das auch nicht gerade darauf hoffen, daß sie zu den mal wirklich gesuchten Klassikern gehören werden.
Ich denke man muß diese Marke einfach mögen und die Autos für sich selbst beim Fahren genießen und darüber hinaus nach den persönlichen Bedürfnissen entscheiden. Was bringt die vielleicht bessere Werthaltigkeit vom Spyder für jemanden, der sagt ich will aber wenn ich fahre meine Familie mit dabei haben? Oder anders, wenn man einfach auf Offenfahren steht und keine großen Autos mag, dann würde man mit einem QP V nie glücklich, auch wenn er denn wertstabiler wäre. Ein Maserati ist für mich ein Hobby, klar muß es bezahlbar sein, aber wenn ich zum Skifahren gehe frage ich ja auch nicht nach der Rendite sondern tu's weil's mir Spaß macht, auch wenn's mittlerweile ein Schweinegeld kostet.

Ciao
Integrale

[copcograu]

....genau so stimmt es @integrale!
Uli

[Don Jupp]

Ich überlege schon seit Tagen, ob ich mich in diese etwas unsägliche Diskussion hier einschalten soll...
Also Hauptsache ein "Krönchen-Auto", ja? Wozu? Für die ganz persönliche Freude daran? Wohl kaum!

Ich hasse die ewigen Bedenkenträger, die nur auf die Wirtschaftlichkeit und Werterhalt achten.

...gehört zum Habitus des Maserati-Fahrer nicht immer auch ein Stück weit Gentleman zu sein? Das in der Gesellschaft oftmals anzutreffende Laute, Dröhnende und Ungehobelte würde auch gar nicht zu einer Marke passen, die eine solch unaufdringliche Kombination aus Inhalt und Form (!) pflegt. In dem Sinne: "Hass" o.ä. zu äußern, weil jemand eine Frage gestellt hat, geht nach meinem Empfinden ein Stück weit über das Ziel hinaus.

Im übrigen würde ich mich der Einschätzung von Integrale schon anschliessen. Wie er schreibt, sind die Stückzahlen ganz entscheidend - und dafür sind die meisten Maserati dann doch wieder zu oft gebaut worden.
Ende der 70er Jahre hatte ein Sportwagenkäufer bspw. die Option, entweder einen Porsche 924 oder zwei Lancia Stratos zu kaufen, jeweils neu wohlgemerkt. Wer mehr Freude hatte, muss man wohl nicht erklären. Demnach wären vielleicht allenfalls Shamal oder Ghibli Open Cup interessant, v.a. wer die neu gekauft hat. Aber das dachten viele Alfa RZ/SZ-Käufer ja auch.
Interessant wäre es, seinem Hinweis nach zugehen, dass Maserati im Gegensatz zu anderen Marken nie so in den Fokus der Sammler gerückt ist. Eigentlich ist mir das wirklich unverständlich.

Das Thema "Oldtimer als Wertanlage" ist übrigens laufend in der Wirtschaftspresse zu finden, seit in Deutschland die Inflationspanik um sich greift und alle wie von Sinnen in "bleibende Werte" investieren.
Es wäre außerordentlich schade, wenn dies dazu führen würde, das vermögende Personen sich Autos als reines Geldanlage-Objekt in die Garage stellen würden und mit ihrer Nachfrage den Markt für den begeisterten (und fahrenden!) Auto-Enthusiasten unerschwinglich machen würden.

Grüße
Don Jupp

@Integrale: Dein Name fordert in diesem Kontext ja fast die Frage heraus, ob es nicht doch bezahlbare und in größerer Stückzahl produzierte Italiener gibt, die (zu Deiner persönlichen Freude) auch eine ganz gute Entwicklung in den letzten Jahren genommen haben ;-)